Wechseljahre

Frauen im meinem Alter sind in den Wechseljahren.
Sagt man.
Diese Bezeichnung fand ich schon immer doof und unpassend.

Solange ich lebe wechseln die Jahre. Nur 2 Wochen alt, verabschiedete sich schon mein Geburtsjahr. Ich konnte es gar nicht auskosten.
Erzählungen nach verbrachte ich meine erste Jahreswende im Wäschekorb.
Den ich dann aber auch bald wechseln musste, denn er wurde schnell zu eng.

Unsere Familie wechselte von Durchschnitt zu kinderreich, ich wandelte mich vom Nesthäkchen zur großen Schwester, es folgten Zahnwechsel,
Wohnungswechsel, diverse Schulwechsel, Freundinnenwechsel, Lieblingsessenwechsel, Hobbywechsel.
Später dann Berufswunschwechsel, Ortswechsel, Partnerwechsel ( nein, wie oft behalte ich für mich), Konfektionsgrößenwechsel.

Eigentlich geht es die ganze Zeit bis heute so weiter: dauernd wechselt etwas.
Manchmal geplant und gewünscht, meist nicht und manches Mal ungern.

Selbst Themen innerhalb nur eines Gesprächs mit mir sowie Stimmungen und Emotionen sind vom Wechselvirus befallen. Da muss man schon besondere Kondition haben, um schnell genug mithalten zu können.
Zwischendurch immer mal wieder Jahreswechsel, nicht vergessen.

Drei, zwei , eins … Frohes neues Jahr!

Heute schon wieder. Zur Abwechslung könnte ich mir im kommenden Jahr mal ein paar geplante Wechsel gönnen.
Als einfache Übung fing ich gestern mit einem Brillenwechsel an.
Dabei wurde wieder einmal deutlich, dass einfache Entscheidungen die langwierigsten sein können. Ich ging schon extra in einen kleinen Optikerladen, sonst würde ich dort angesichts der Brillenvielfalt mindestes diesen Jahreswechsel verbringen müssen.

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Trotzdem brauchte ich Stunden und glücklicherweise gelingt es mir heute nach fachkundiger Onlineberatung diverser Freund*innen nach nur einer zweifelnden Nacht, die Kaufentscheidung von gestern noch zu stoppen und zu ändern.
Obwohl…..???

Ein Beziehungsstatuswechsel wäre auch was.
Nun ist es aber so, dass ich ganz gut alleine klar komme und vor allem Eines nicht will: mich statt um Teenie um einen Mann kümmern müssen. Ein äußerst eigenständiges und aktives Exemplar müsste her. Service à la „hast du schon bei deinen Eltern angerufen? Denkst du bitte an dies oder das …“ gibt es bei mir nicht.
Ich hab mal spasseshalber so‘ n Test gemacht, da kam bei raus dass ich ein eher männliches Gehirn hätte. Vielleicht komme ich deshalb eher mit jüngeren Kerlen klar, diese wiederum bekanntlich besser mit jüngeren Frauen….ja, das ist schon verzwackt.
Scheint mir nicht so einfach.

Wende ich mich erfolgversprechenderen Projekten zu: ein Vorgesetztenwechsel wäre das berufliche Highlight des Jahres. Das kommende Jahr steht diesbezüglich ganz im Zeichen von Marianne Rosenbergs “ Marleene, eine von uns beiden muss jetzt gehn“ .

2015 wird wie jedes Jahr ein Wechseljahr werden, wenn auch wahrscheinlich ein wechselarmes, gemessen an Tempo und Anzahl der Wechsel von Lebenssituationen in den ersten 3 Dekaden meines Lebens.
Von wegen altersbedingte Wechseljahre 🙂

Hoffentlich wird das Neue ein gutes Jahr mit angenehmen Wechseln.
Das wünsche ich euch und uns.

Guten Rutsch und angenehmen Start 2015 allesamt !

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