Vielleicht ist es Zufall, dass ich ausgerechnet aufgrund eines langanhaltenden Fiebers die Mathestunden versäumte, in denen es um Primzahlen ging.
Ich habe das nie nachgeholt und diese Zahlen hatten fortan in meinem Leben auch nie irgendeine Bedeutung,
Zu Zahlen hatte ich sowieso immer ein eigenartiges Verhältnis.
Nehmen wir z.B. die geraden Zahlen.
Allen voran die 2. Mit der konnte ich zwar gut rechnen, aber sie ist soooooo langweilig. Na gut, man könnte sie ’nett‘ nennen, aber ’nett ist die kleine Schwester von sch**** ….‘ – ihr wisst schon.
Die Zehner, Hunderter, Tausender usw. nehmen zwar Raum ein, sind aber auch ziemlich einfältig. Anders da schon die 4, 6 und 8 ….sie bemühen sich um ein eigenes Profil und schaffen es doch nicht wirklich.
Nicht so die ungeraden Zahlen. Die sind interessant, manchmal sperrig und jede von ihnen hat einen ganz eigenen Charakter. Also die 7 ist mir richtig sympathisch, lebhaft, witzig und unberechenbar. Die 9 hingegen ruht in sich selbst, sie ist ein Chef im positiven Sinne, die 1 ist mir unheimlich, als wäre es gar keine wirkliche Zahl und die 3 ist richtig zickig….!
Manche Zahlen passen gut zueinander, andere hingegen stoßen sich gegenseitig ab. Eine 25 dürfte es eigentlich gar nicht geben, diese Ziffern passen einfach nicht zusammen. Die nette 2 stirbt wahrscheinlich vor Angst vor dieser unausgeglichenen, alles steuern wollenden 5.
Es gibt aber auch richtig gute Teams: 75 ist wunderbar, 795 ist auch gut, aber mehr siebenen, fünfen und neunen zusammen brauchen neutralisierende gerade Zahlen….
Schon im Matheunterricht mochte ich gewissen Zahlenkombinationen sehr und andere kamen mir falsch vor, selbst wenn ich richtig gerechnet hatte.
Unsicherheit bezüglich des Ergebnisses war die Folge.
Da habe ich dann so manches Mal nachgerechnet und nicht selten ist aus einem richtigen Ergebnis ein Falsches geworden….so ähnlich, wie wenn man zu lange über die richtige Schreibweise eines Wortes, welches man spontan richtig geschrieben hat, nachdenkt.
Und so kommt es, dass ich mir bis heute meine Kontonummer, die ich immerhin seit über 20 Jahren habe, nicht merken kann, andere, weitaus längere Ziffernpasswörter jedoch ohne Probleme.
Nun kann ich ja nicht zur Bank gehen und der netten Dame am Schalter sagen : ‚wissen Sie, diese Ziffern kann man doch nicht ohne neutralisierende Zeichen dazwischen nebeneinander schreiben, merken Sie das denn nicht?‘
Aber was hat das jetzt mit den Primzahlen zu tun?
Wie viele Eltern, deren Kinder die Welt auf besondere Weise (sensorisch) erleben, komme auch ich nach und nach hinter so manches Geheimnis meiner Wahrnehmung.
Bisher hatte ich Teenie immer heimlich meine kleine ‚Primzahl‘ genannt.
Jetzt, wieder einmal in der Situation zu reflektieren, mit wem ich eigentlich wirklich etwas gemeinsam habe und was, erkenne ich, dass auch mir diese Eigenschaft nicht ganz unbekannt ist.
Eine Verwandte 3. Grades in der Seitenlinie behauptet übrigens, Zahlen hätten Geschlechter.
So‘ n Blödsinn, das kann‘ s doch gar nicht geben 😉
Oder sollten sogar nur ca. 25 % gleicher Erbinformation uns ein ähnliches Erleben der Welt bescheren?
Zum Thema Synästhesie hier
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