Human Ressources

Manchmal fällt einem einfach nur der Kiefer nach unten – klapp – , einem nichts mehr ‚ dazu ‚ ein, was meint, nichts Vernünftiges, denn damit könnte man den Irrwitz so mancher Vorschläge ja gar nicht widerlegen.

Nicht hinhören, kopfschütteln, nicht ernst nehmen…..alles denk- und
dankbare Reaktionen .

Wenn da nicht der kleine Leuchtfaden des mainstream in der verqueren Äußerung, Diskussion, Vorschlages wäre.

Wovon rede ich? Ich habe ein blog von Mama notes gelesen.

Liken funzte leider nicht, mein Kommentar, den ich schreiben wollte, wuchs sich zum co- blogpost aus ( muss ja nicht sein, menno) , rebloggen ist zu passiv und überhaupt schreibe ich lieber schon mal einen Gesetzentwurf. So als Übung, denn wenn das mit dem Reglementierungswahn des Privaten in unserem Land so weitergeht, sehe ich da echte Chancen, meine nicht so üppige Rente später einmal aufzubessern. Kann ich von zu Hause aus machen. Schnapsideen hatte ich schon immer. Bedarf ist offensichtlich da.

Um Ideen, gute, weniger gute und sogar abstruse in Juristenkauderwelsch umzuwandeln zu können, habe ich Jahre meiner Jugend geopfert. Da will ich dann im Alter noch was von haben.

Diese WIRKLICH TOLLE Idee der Stadt Frankfurt ist preisverdächtig und hat das mehr als verdient: ständige ungeteilte Aufmerksamkeit für unsere Kinder- weg mit den Handys, liebe Eltern ! (*)

Ich finde: Wenn schon, denn schon – was soll das mit den Appellen?

Gesetz zur effizienz-orientierten Konditionierung der Human Ressources

§ 1.
1.Die Aufzucht und Abrichtung der Jungen hat schnell und effizient zu geschehen.
2. Das Ziel der Abrichtung ist ausschließlich ökonomischer Natur.
§ 2
Material und Räume sind von den dafür vorgesehenen Personen und Institutionen zu stellen.
§ 3
1.Tätigkeiten, die dem in § 1 genannten Ziel nicht ausschließlich dienen, sind in den in § genannten Vorrichtungen nicht gestattet.
2. Vorrichtung i.S.d. Vorschrift sind alle Orte, an denen die in § 2 genannte Person sich mit einem oder mehreren Jungen aufhält, unbeschadet derer originärer Nutzungsbestimmung.
§ 4
1. Das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit wird für die Jungen bis zum erfolgreichen Abschluss eines Bachelor-Studienganges und für die mit der Aufzucht betreuten Personen für die Dauer der Begleitung der Jungen bis zur Zielerreichung ausgesetzt.
2. Im Falle des Nichterreichens des in Abs. 1 genannten Ziels richten sich Art und Umfang der Aussetzung des Persönlichkeitsrechts für die Jungen nach dem Ausmaß der verbleibenden ökonomischen Nutzbarkeit.
Näheres regelt das Sozialgesetzbuch.
§ 5
1. Die aufgrund biologischer/ sorgerechtlicher Bestimmung mit der Aufzucht und Abrichtung der Jungen betrauten Personen haben über ihre Tätigkeit Rechenschaft abzulegen gegenüber
a) Ausbildungseinrichtungen
b) der Sozialversicherung
c) Wirtschaftsverbänden
d) Gerichtsbarkeit
e) Medien
f) Wissenschaft
e) Stammtisch-Runden
f) jeder weiteren Person, die für sich in Anspruch nimmt, ein Recht darauf zu haben
2. Verstöße gegen das in § 1 genannte Ziel werden durch die in Abs.1 Buchstabe a) bis d) genannten Institutionen sanktioniert. Die Regelungen des § 4 Abs. 2 finden entsprechende Anwendung.

3. Für mit der Aufzucht betraute Personen, die damit ihrerseits ihren ökonomischen Nutzen verwerten, beschränkt sich die Rechenschaftspflicht auf die Ausbildungseinrichtung.

Die Haftung ist auf grobe Fahrlässigkeit reduziert. Näheres regelt das Öffentliche Dienstrecht/ Beamtenrecht.
Eine Rechenschaftpflicht gegenüber den biologischen/ sorgerechtlich verpflichteten Aufziehenden ist ausgeschlassen.

§ 6
1. Störungen von Personen, die nicht mit den Aufzucht von Jungen befasst sind, sind zu vermeiden.
2. Die Definitionsmacht der Störung obliegt denselbigen.

§§ 7 ff
Geltungsbereich, Schlussbestimmungen usw.

Hugh- ich habe gesprochen 🙂

Jetzt sollt ihr aber auch endlich die Gelegenheit bekommen, Mama notes zutreffende Gedanken in Ich bin die Mama, die auf ihr Handy starrt zu lesen .

Ich wünsche viel Vergnügen !

Undercover
Undercover

(*) Aus aktuellem Anlass ein Wort noch an die Frankfurterinnen: der Besuch von Veranstaltungen am morgigen Weltfrauentag könnte ebenfalls den Vorwurf der Überwachungspflichtpflichtsverletzung nach sich ziehen, da wissenschaftlich erwiesen ist, dass politische Gedanken weiblicher Aufzuchtsverantwortlicher die Bereitschaft zur Selbstaufgabe schmälert. Es wird empfohlen, die Jungen männlicher Obhut zu überlassen um sich ungebremst dem Frauen(er)leben hingeben zu können.

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Ungelogen….

… DAS ist mir seit meiner Kindheit noch nie passiert.

Dem alljährlichen Pfingstausflug begegnete ich immer mit gemischten Gefühlen.

In unserer Familie gab es nicht nur 1 Scout, sondern mindestens 2 , wenn nicht mehr ( kam auf unser Alter an) .
Keine Ahnung, wer die Touren festlegte.
Die Karte hatte auf jeden Fall Vaddern, aber das heißt noch gar nichts in einer weiberdominierten Sippe.
Aber so anständig waren wir schon, dass es nach außen genauso aussah, wie bei den anderen pfingstwandernden Familien: Wanderkarte und Knete präsentierte er.
Für die Verpflegung sorgte meine Oma und für die Finanzierung meine Mum.
Die freute sich immer auf “ alle mal zusammen“ .

Als gesitteter Haufen zogen wir meist bestgelaunt los um im Laufe des Tages zu einer chaotischen Truppe zu mutieren. Geschwisterzank, Führungskonkurrenzen, Autonomiestreben versus Harmoniestreben. Es war alles dabei.

Es folgten Jahre der Pfingstwanderungsverweigerung, dann der spontanen Treffen mit Gleichaltrigen, letztere ohne lästige Vorbereitung und uncooler Marschverpflegung.
Unterbrochen von verliebtheitsbedingtem lieber -zu-Hause-bleiben.
Sport-Pfingstlehrgänge und Motorrad-Touren.
Unbeschwert.

Wieder später: mit Kind und Kegel unterwegs.
Bus , Bahn und Fahrrad : die Moped-Zeit war Historie.
Noch später ohne Kegel.
Mein Organisationstalent und Orientierungssinn wurden ungebremst abgefordert.
Ich benutzte Brotdosen und andere neu angeschaffte entlarvende Utensilien.
Zum Glück gab’s schon Internet und der Aufwand der Planung hielt sich in Grenzen.
Wenn ich Glück hatte, konnte ich mich mit einer Freundin, deren Talent eher im Dosenbefüllen denn Touren-Planen lag, zusammentun und musste nur auf Weisung Nahrung zusammen tragen und vorbereiten.

Seit erst wenigen Jahren bin ich Pfingsten frei das zu tun, wonach mir ist.

Und just habe ich eine wunderschöne Tageswanderung hinter mir.
Die Ansage lautete: du brauchst dich um nichts kümmern.
2 Tage vorher per mail die konkrete Route zur Kenntnis, das Ziel war selbstverständlich abgestimmt.
1 Tag später Information über die in Aussicht gestellten Speisen.

Ich gestehe: es fiel mir nicht leicht, das hinzunehmen.
Musste ich nicht fairerweise auch etwas übernehmen?
Sicherheitshalber einen Plan B entwickeln und ergänzende Nahrung einpacken?
Noch einmal selbst die Karte ausdrucken?

Nö, musste ich nicht und ich könnte mir vorstellen, mich ein wenig an diese Art Luxus zu gewöhnen.

Und um das Glück perfekt zu machen, erwischte uns das Gewitter erst, als wir schon auf dem Heimweg waren.

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Eingeseift ( Schaumbad II )

Organisationsentwicklung.
Wer in einem größeren Unternehmen, einer Behörde oder einem Verband arbeitet, hat vermutlich schon längst Bekanntschaft damit gemacht.
Vorbei sind die Zeiten, in denen Beschlüsse der oberen Etagen einfach verkündet wurden und umgesetzt werden mussten.
Das ist auch gut so.

Jetzt ist man vermehrt dazu über gegangen, die Beschäftigten mit ‚ins Boot‘ zu holen.
In netten Workshops, Meetings und vielem mehr wird nun Gelegenheit gegeben, mitzugestalten.
Hört sich prima an.

Schaut man genauer hin, so zeigt sich immer wieder, dass echte Beteiligung nicht gewünscht ist.
Meist hat sich schon eine ‚Projektgruppe‘ Gedanken gemacht, Zahlen erhoben ( oder erfunden ), gezielte Fragen entwickelt und vieles mehr.
Nicht, dass ich etwas gegen die Vorbereitung von Veranstaltungen hätte, im Gegenteil.
Aber es ist ja klar, dass die Projektgruppe einen Auftrag hat.
Die lautet meist ‚Optimierung‘ und nicht ‚ Beschäftigtenzufriedenheit‘.

Je nach Branche gibt sich die Einbeziehung der Beschäftigten mal traditionell mit großen Versammlungen, einem Podium, Vorträgen und anschließender Diskussion oder modern mit ‚world- Cafe ‚ oder ähnlichem.

Die Skepsis solchen Veranstaltungen gegenüber ist groß.
Zu Recht. Für wirklich neue Ideen ist meistens kein Raum, das ganze Vorhaben in Frage stellen geht schon mal gar nicht und die Diskussion wird überwiegend von den üblichen Verdächtigen bestritten.
Echter Meinungsaustausch findet oft nur am Rande, privat sozusagen, statt.

Wenn man Glück hat ist die Location in Ordnung und das Essen gut.
Hat man noch mehr Glück, dann gibt es wenigstens einen Betriebs-oder Personalrat, der all die schönen Vorschläge der Beschäftigten nicht nur zur Kenntnis nimmt, sondern beizeiten darauf herum hackt.

Im Gegensatz zu den Beschäftigten, die sich zwar für den anstehenden Veränderungsprozess mitverantwortlich fühlen sollen, aber letztlich keinerlei Mitspracherecht haben, stehen den gesetzlichen Interessenvertretungen nämlich ( in engen Grenzen ) Mitbestimmungsrechte zu.

Eigentlich schade, dass wir nicht mehr zu melden haben.
Viele haben gute Ideen für ihre Jobs, wollen gute Arbeit machen, Kunden/ Klienten/ Mitglieder zufrieden stellen, dabei auch selbst zufrieden sein und gesund bleiben.
Aber diese Ideen sind oft nicht optimal im Sinne der ‚ Oberen‘ -Profitmaximierung ist eben immer noch Top 1.

In non- Profit Verbänden drückt sich TOP 1 in politischer Macht , häufig leider nur für Vorstandsmitglieder, aus. Selbstausbeutung aufgrund hoher Identifikation mit dem Verbandsziel in den unteren Etagen wird vorausgesetzt.
Personaleinsparungen und Optimierungen diverser Art finden auch dort statt.

Meine Optimierungsideen sind nicht systemimmanent.
Aber ich bin stur und summe ab und an ein altes Lied:

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Der Himmel flippt aus!

Unübersehbar weht die gute Botschaft von Hamburgs Rathaus.

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Soviel du brauchst.
Stolze 7,5 Mio € spendiert die Stadt Hamburg den Gläubigen für diese schöne mehrtägige Party.

Ich finde es gut, ehrlich, wenn so viele Menschen an einen Ort zusammenkommen um sich über Arm und Reich, Globalisierung, Umweltzerstörung und Verantwortung auszutauschen.

Wenn Menschen kostenlos mit gutem Trinkwasser versorgt werden, hier und anderswo.

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Ein gutes ÖPVN und Mietfahrräder die Umwelt schonen und es für viele eine Koje quasi für lau incl.. Frühstück in hamburger Familien gibt.

Das nenn‘ ich mal Nächstenliebe.

Um es noch einmal zu betonen: ich finde es absolut richtig und geboten, wenn der Staat das Steuersäckel öffnet um die vielen caritativen Aufgaben unseres Lebens damit zu beschicken. Auch Veranstaltungen, bei denen über den Weg, den unsere Gesellschaft nehmen soll, gestritten wird, damit sponsert.

Nicht aber, dass er das Geld an einen tendenziösen Dritten, dem ich vor Jahrzehnten meine finanzielle Unterstützung – amtlich und gegen Gebühr – entzogen habe, weitergibt.

Und gleichzeitig

….Streichungen bei Stadtteilprojekten der Kinder- und Jugendarbeit um 3,5 Millionen Euro sowie weitere zehn Millionen Euro Einsparung bei Zuwendungen für Kinder-Kuren, Integrations-Projekte und Sportvereine….. Quelle

vornimmt.

Schon mal versucht, öffentliche Mittel für eine Veranstaltung z.B. deiner SHG oder Stadtteilinitiative zu bekommen?

Soviel du brauchst – für hamburgs Berber gilt das nicht. Die sind aus dem schönen Stadtbild zur Zeit verschwunden.
Lediglich ein alternativer Stadtbummel und eine große begehbare Bretterbude zeugen von ihrer Existenz.

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Besucherquote?

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Soviel du brauchst – hamburgs Einzelhandel weiss, was angesagt ist. Warteschlangen an den Kassen einschlägiger Trendshops wie in der Vorweihnachtszeit. Kann ich schon verstehen, wenn man schon mal hier ist. Und so günstig untergekommen ist….

Besorgungen haben mich in das blaue Treiben geführt …

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… und ich nutze die Gelegenheit, mich ein wenig umzuschauen und zu hören.

Es ist durchaus nicht alles weltlich, was da diskutiert wird.
Ein Mann erzählt, wie ihn Gott aus seinem Burn-Out geführt hat, seitdem der nicht mehr nur an ihn glaubt, sondern ihm glaubt. Sprach‘ s von der großen Bühne auf dem Rathausplatz.

Amen.

Angst darf ebenfalls nicht fehlen.
Bist du bereit, deinem Schöpfer zu begegnen?
Ja ja, die Hure Babylon….Bücher gibt es hier kostenlos. Ob‘ s hilft?

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Posaunenchöre, Glockengeläut, Lieder zum Gitarrenklang – eine Klangkulisse die bei mir irgendwie nicht für einen verklärten Blick sorgt.

Aber das Beste zum Schluss: ein durchaus wortgewandter Redner, nicht mehr jung, noch nicht alt , empört sich laut im „Jugendjargon“ über die Ungerechtigkeit der Welt :

Der Himmel flippt aus!

yo man….
klar, ey
das jüngste Gericht, yeah…
check digger,
mach ma
jez auf Gutmensch,
yo – ey ey ey ey

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