Expedition der Unverbesserlichen

Idee

In einem Anflug  von : was andere Familien können, können wir schon lange, haben wir  Mitte des letzten Jahres beschlossen, zu dritt die Weihnachtstage auswärts und den Jahreswechsel hier vor Ort gemeinsam zu verbringen.

Schon die Auswahl des Feriendomizils war nicht so ganz einfach. Auch bei begrenzten materiellen Mitteln kann man etwas finden, wenn man den Focus nicht  auf Luxus legt.
Kommen dann aber noch individuelle Barrieren hinzu, wird es schwierig.

Aber egal. Wir einigten uns auf die schöne Halbinsel Usedom. Natur und Meer satt und dennoch nicht ganz in der Wildnis.

Rahmen

Je näher unsere kleine Reise kam, desto deutlicher wurde: Unterschiedlicher hätten unsere Wünsche und Bedürfnisse nicht sein können.

Teenie wollte wie immer (zunächst)  gar nicht weg sondern in gewohnter Umgebung bleiben. Der ungeliebte  Weihnachtstrubel bestärkte sie darin. Ihr hätte es gereicht, die immer selben Weihnachtsfilme im heimischen Wohnzimmer zu schauen, sich mit Süßigkeiten und einem Lieblingsessen in Lieblings-Wohlfühlklamotten auf der Coach zu nieder zu lassen und gelegentlich für ein Gespräch unsere Wege zu kreuzen. Am Abend vor der Abreise also klare Ansage: eigentlich will ich hier bleiben.

Mein vorab zugereister Gefährte lebt allein und freute sich vor allem auf gesellige Stunden und Insel-Ausflüge.
Mir hingegen war weder nach Weihnachtsfilmen, Geselligkeit noch Unternehmungen… ich hätte in diesem  Jahr der einsamen Insel nur mit Buch, Laptop und Strand vor dem Haus den Vorzug gegeben.

Da wir allesamt mit einem feinen Gespür für die Stimmungen der Anderen ausgestattet sind, war schnell im Vorfeld klar: das wird ein heikles Unterfangen. Und da wir auch reich mit Impulsivität und Emotionalität gesegnet sind – die Sache mit der Einsicht und dem Verständnis für den Anderen kommt, aber irgendwie in solchen Situationen meist verzögert – gab es am Vorabend der Abreise noch eine Grundsatzdiskussion in der wir es schafften, das uns Trennende in den Vordergrund zu stellen.

Na Prima.

Wagnis

Pünktlich am nächsten Tag ging es dann los.
Jeder dachte sich seinen Teil, jeder hatte ein „das kann ja heiter werden“, ein „mir egal “ und ein „wird schon gut gehen“ im emotionalen Reisegepäck.
Jeder die Hoffnung, dass seine Bedürfnisse doch irgendwie zur Geltung kommen würden.

Unsere Bleibe war ok. Zweckmäßig, aber nicht wirklich geeignet für geräuschempfindliche Menschen. Allergiker allerdings  hätten sich sicherlich über die kühle, staubfreie Einrichtung gefreut.

Der Weihnachtsabend nahte.
Man kann so viel abschwören wie man will…irgendwie ist und bleibt es doch ein besonderer Tag. Und sei es nur deshalb, weil der Rest der Welt nicht abschwört und noch nicht mal ein Restaurant geöffnet hat.

Unser Programm wechselte dem entsprechend zwischen Strandspaziergang, sich aneinander gewöhnen, zu zweit, zu dritt und allein sein, Bratwurst im Brötchen vom einzigen offenen Grillstand am Ort essen, einer wir-schenken-uns-nix-Bescherung, Musik (mit Kopfhörer) hören, Buch- Leseversuchen, durch die Kanäle zappen und bei „Neues aus Büttenwarder“ kleben bleiben ( na und? ).

Den verregneten ersten Weihnachtstag verbrachten wir nicht viel anders. Mal wurde gemault, mal sich verstanden.

In besonderer Erinnerung wird uns unser Ausflug auf das Festland bleiben. Unser Plan war es, an einem der Seen dort ein wenig im Sonnenschein zu spazieren und dann in einem netten Cafè zu stranden…..nun gut, wir hatten uns vorher nicht schlau gemacht und so mussten wir uns mit einer kleinen, lehrreichen – und ausschließlichen Autotour hier hin begnügen:

stetttiner-haff
Willkommen in Mordor?

Das Südufer des Haffes gehört zum Naturpark Am Stettiner Haff, das Nordufer mit der Insel Usedom zum Naturpark Insel Usedom. Westlich befindet sich mit dem Naturschutzgebiet Anklamer Stadtbruch und darin dem Anklamer Torfmoor eine geschützte Fläche, die sich nach langjähriger Nutzung zur Torfgewinnung in der Renaturierung befindet. Wegen des Torfabbaus und wirtschaftlicher Nutzung seit dem 16. Jahrhundert befindet sich heute der Boden unterhalb des Meeresspiegels und wurde 1995 nach einem Deichbruch bei Sturmhochwasser überflutet. Die Wiedervernässung als Moor bzw. der Verzicht auf Wiedereindeichung des ehemaligen Küstenüberflutungsmoores führt zum deutlich sichtbaren Absterben der Bäume des ehemaligen Forstes….

An dieses Moor schließt sich im Bereich der Peene das Naturschutzgroßprojekt Peenetal-Landschaft und das Naturschutzgebiet Unteres Peenetal (Peenetalmoor) direkt an. Zusammen bilden sie das größte zusammenhängende Niedermoorgebiet Mitteleuropas.  Quelle

Unterlassen

Unsere beste Idee war sicherlich, einen geplanten größeren Ausflug in das nahe Polen nicht zu machen. Zu labil empfanden wir unser gemeinschaftliches Gefüge. Ein wenig Sicherheit  ist ja doch nicht so schlecht, und sei es nur in Form von: wenn ich möchte, kann ich mich ausklinken.
Alternativ gab es etwas shopping für Teenie, den Besuch des naheliegenden Heringsdorf für den Gefährten, den Strand für mich und leckeres Essen in der nun wieder unterstützenden Gastronomie für alle.

Aushalten

Die heimatliche Stadt begrüßte uns mit schlechter Luft, vollen Lebensmittelgeschäften und gelegentlichem Feuerwerks-Geknalle, welches Teenies  Alarmsystem von 0 auf 100 brachte. Entspannung oder Partylaune konnte da nur schwer entstehen. Mittlerweile aber wies unser kleines Forschungsteam eine gewisse Stabilität auf, die auch an diesem Tag kleine Zufluchten jenseits des Stresses entstehen ließ.

Uns so kamen wir mit einem Memory-Spiel, in dem man nicht 2 gleiche Bilder, sondern ein illustriertes Sprichwort und das Sprichwort selbst aufdecken muss, ganz ruhig in das neue Jahr. Die Illustrationen sind genau so, wie wenn man die Sprichwörter wörtlich nehmen würde….

sprichwort

Teenie  gelang es  nicht immer, deren  Bedeutung zu erfassen, auch wir waren manchmal unsicher und wir alle  kannten häufig nicht deren Entstehung.
Aber dafür gibt es ein beiliegendes Heftchen mit Erklärungen und niemand wurde beschämt.

Gewinnen

Nun ist das neue Jahr da. Das Alte hat uns hart gefordert. Das Neue wird es tun.
Unser Jahresend-Desaster mit gutem Ausgang hat uns gestärkt: wieder einmal ist es uns trotz diverser Widrigkeiten gelungen, Toleranz für die Besonderheiten des Anderen zu  entwickeln.
In der Nachbetrachtung sind wir alle froh, uns darauf eingelassen zu haben.
Wer weiß, vielleicht hatten wir sogar mehr „Weihnachten“ als so manche Familie, die einträchtig unterm Tannenbaum saß.

Bedanken und wünschen

Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Leserinnen und Lesern dieses Blogs bedanken.
Viele von euch schreiben selbst und geben mir gute Anregungen.
Andere kommentieren und knüpfen an meine Überlegungen an.
Ihr alle gebt mir die Möglichkeit, mit meinen Gedanken in den Austausch zu gehen.
Und über die Jahre gibt es mit manchen von euch fast schon etwas wie ein „sich kennen“.

Ich wünsche euch ein gutes Jahr 2017 mit Entwicklung und Stabilität dort, wo und wie  ihr es braucht.

Herzlich, eure LW

 

 

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Hofleben

Unser Haus hat einen Hinterhof.
Nicht so einen, in dem Kinder Gummitwist spielen und Nachbarn sich zum Klönschnack treffen.
Hier wohnen die Mülltonnen, Fahrräder, sicherlich auch die eine oder andere Ratte.
Der Zugang zu den Kellern.

Meine Wohnung hat einen Balkon.
Schattig, die gegenüberliegende Hauswand ca. 5 Meter entfernt.
Tauben wissen das zu schätzen.

Aber nun ist alles anders.
Eine Fassadensanierung hat auch meinem Balkon ein neues Outfit verpasst.
Die Tauben sind verjagt.
3 kleine Blümchen zieren das frisch gestrichene Geländer.
Tisch und Stühle stehen sicher auf dem neuen Fußboden.
Nikotinabhängige Gäste werden vor Freude juchzen.

Urlaub.
Während Teenie ihr Zimmer ausmistet, sich vom letzten Kinderkram trennt, kramt, putzt, Möbel schiebt und ansonsten lange schläft, störe ich ihre Kreise nicht und verziehe mich in das neu gewonnene Terrain.

Kaffee, Buch und Tablet.
Ab und an ein Klönschnack mit der Omi gegenüber.
Sogar den Himmel kann ich sehen.

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Fernes Türklingeln, Fahrradgeklapper, eine Klospülung, Stimmen, gelegentlich ein Motorengeräusch, Tür auf – Tür zu, ein Kind ruft „Mamaaaaa, schau mal“ , sogar Glockengeläut.
Erstaunlich, wie viel Bewegung hier ist, mitten in der Woche.
Manchmal übt jemand Klavier.
Leise Radioklänge.

Vorgestern spielte jemand bekannte Melodien auf der Melodica.
Ich konnte nicht widerstehen, hab‘ schnell meine Gitarre geholt und die Akkorde dazu gespielt – abrupt brach das Melodicaspiel ab.
Um kurz darauf wieder einzusetzen und sich von den Akkorden begleiten zu lassen.
Yeah.
Mittlerweile bin ich mutiger geworden. Meine Gitarren kommen gern hier zum Einsatz. Selbst wenn ich leise dazu singe, beschwert sich niemand ( außer Teenie), im Gegenteil.
Die Omi freut’s.
Und es hat sich wer gefunden, der seine Trommel lüftet, ebenfalls dezent, versteht sich.
Heute musste ich es dann mal mit dem Cello probieren.
Und bin gescheitert: zu eng, zu laut, zu fehlerbehaftet.
Schade.
Wer sind die anderen Musikanten oder möchte ich das gar nicht wissen?

Es ist das erste Mal, dass ich Urlaub auf Balkonien mache, wörtlich genommen.
Verschwende ich kostbare Urlaubszeit, weil ich doch nichts erlebe?
Ich nicht inmitten von Touristenströmen von Kulturdenkmal X zu Austellung Y zu Event Z treibe?

Mitnichten, schon lange nichts so Besonderes erlebt wie zur Zeit.
Die Zeit tröpfelt auf angenehme Weise vor sich hin.

Urlaub auf Balkonien wird wirklich unterbewertet!

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run-ter-fah-ren

Musikerflohmarkt.
Bestes Sommerwetter, ja- endlich.
Nehm‘ ich Geld mit oder lieber nicht?
Schnell sind Überlegungen da wie : Mensch, das wollte ich schon immer mal ausprobieren!
Noten, Schallplatten , jede Menge Zubehör…..hach!

Sicherheitshalber liste ich im Kopf noch einmal alle Instrumente auf, die unseren Haushalt bereichern. Es sind so wenige nicht. Ich muss noch nicht einmal ein neues Akkordeon hier anschleppen, sollte ich mal wieder…..ein Gang auf den Dachboden, ein wenig Staub atmen und das gute alte Stück könnte hier einziehen.
An Noten mangelt es mir ebenfalls nicht….eher an der systematischen Ablage derselben.
Impulsivität kann einen prima aus der Klemme helfen- oder rein bringen.
Also kein Geld, besser ist es.

Am Medienbunker angekommen finde ich : nichts.
Flohmarkt gegenüber. Kleinod jeder Art wird feilgeboten, aber nichts, mit dem man Musik im herkömmlichen Sinne machen könnte.
Zurück zum Bunker….rein ins Schlaraffenland für Bandmusiker jeglicher Couleur.
Auf Nachfrage: wäre ich exakt einen Monat später gekommen, hätt’s gepasst.
Ärgern?
Nö, schau ich mich halt dort mal um.
Akkustikinstrumente kauft man besser in darauf spezialisierten Geschäften, die Auswahl ist entsprechen mau.
Aber was es sonst alles so gibt.
Drums und Percussion, Pianos und Keyboards, E-Gitarren und Bässe, Beschallung und Licht, DJ- Equipment…
Verstärker, Mischpulte, Boxen, Mikros……allesamt mit feinster ( digitaler ) Technik ausgestattet.
E-Geigen und E-Celli, V-Akkordeons sowie Musikerzubehör für Handys und Tablets haben es mir angetan. Ich weiß, dass ich noch einmal herkomme.
Das ist hier noch besser als im Baumarkt.(1)

Z E I T

Davon habe ich heute genug.
Voller Eindrücke ziehe ich mich in eine kleine, mit Glaswand abgetrennte Piano- Nische zurück. Würde ich jetzt Cello spielen, hätte das alte, mir von einem Freund geschenkte Klavier damals in mein studentisches Nomadenleben gepasst? Diese hier sind alle sehr sparsam gestylt, meins sah eher so aus, als wäre es ein Direktimport aus einem Westersaloon….und hatte auch klanglich etwas davon.
Egal.
Jemand spielt und singt mit einer absolut coolen Bluesstimme….ich gehe näher ran und nehme ein paar Plätze weiter Platz. Er sieht ein wenig abgerissen aus, soweit ich das von hinten sehen kann. Darf hier jeder einfach reinkommen und spielen, auch jemand, der vllt. gar nicht mehr in der Lage ist, all die schönen Dinge hier zu kaufen? Das wäre doch mal ne schöne Geste.
Oder er hat einfach keine Lust auf geschniegeltes Outfit.

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Das Stück ist zu Ende. Ich klatsche. Der Künstler dreht sich überrascht um, mich lacht ein sympathisches, offenes Gesicht an.
Er ist etwas verlegen, als ich ihn bitte, weiter zu spielen. Sagt, das sind alte Bandstücke und dass er schon die ganze Nacht durchgespielt hätte. Aus Zürich sei er. Und hätte vieles vergessen.
Fängt ein neues Stück an, kriegt es nicht zusammen, überlegt und beginnt dann mit einem klassischen Klavierstück. Es muss eines seiner Lieblingsstücke sein, denn diese verlernt man nicht, funktionieren sie doch quasi automatisch.
2 junge Schönheiten kommen kurz hinzu und schweben wieder raus, langweilig hier.

Er spielt wunderschön.
Ein Konzert nur für mich.
Am Ende stehen wir beide auf, ich bedanke mich.
Noch ein, zwei Mal laufen wir uns im Laden über den Weg, lächeln uns zu.

Wenn ein Urlaub so anfängt , dann muss er einfach gut werden.

Nur wie ich aus der Nummer mit der E-Geige wieder raus kommen will, weiß ich noch nicht. Dummerweise habe ich einen Katalog mit genommen, Teenie hat sie sofort darin entdeckt und schon mal dezent auf den demnächst anstehenden Geburtstag hingewiesen….

(1) darüber hier

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Be yourself on the balkony

Bei anderen sieht das immer so einfach aus.
Spätestens im Dezember will der Arbeitgeber die grobe Urlaubsplanung.
Im Frühjahr werden dann die Haupturlaube abgesprochen.
Frühbucher-Rabatte winken.

Wir sind “ Familie Umständlich“ .

Nicht alle Jugendfreizeiten sind für Teenie geeignet.
Viele nicht für mein Budget.

Jugendliche müssen Ramba-Zamba lieben, sich gern beim Rafting, an Felswänden, beim Mannschaftssport austoben. Für die eher vergeistigten Kids gibt es Bildungs- und Sprachreisen incl. high-life, natürlich viel lockerer als Schule. Ja ja.
Das will Teenie nicht. Sich genauo strecken und mithalten müssen wie täglich im Schulalltag.

Zu meinem Teenie passen da eher viele Erwachsenen-Angebote. Warten auf’s entsprechende Alter, was soll’s.

Nach einer gemeinsamen Urlaubsreise ist uns beiden nicht. Haben wir doch im vergangenen Jahr gemerkt, wie gut uns beiden eine gewisse Zeit der Trennung tut.

6 Wochen Ferien ohne Freunde ist verdammt lang.
4 Wochen Urlaub und davon nur 2 ohne Teenie, noch dazu auf Balkonien, nicht.

Ich bin gierig nach Zeit für mich.
Nach meinem eigenen Rhytmus. Allein sein oder mit Menschen, mit denen ich Interessen teile.

Willst du mich los werden?

Darf eine Mutter da “ ja “ sagen?
Ich hab’s gemacht und erklärt warum. Teenie hat’s verstanden, lebt und liebt mich noch.

In der allergrößten Not – muss Vaddern ran.
Selbst gerade über die Runden kommend und vom Schichtdienst ausgelaugt, nicht so einfach.
Teenie will, dass er dann HIER wohnt. Geniale Idee.

Mir egal – ich kaufe mich frei und sponsere eine Reise der beiden, bekanntlich ist unsere Familie nicht nur in deutschen Landen anzutreffen.

Wer jetzt denkt, da soll sie doch lieber das Geld nehmen und selbst weg fahren….ist damit nicht der Einzige. Alles gecheckt.
So einfach ist es aber nicht. Erfahrungsgemäß kann ich mich auf Vater-Kind-Vorhaben nicht 100%ig verlassen. Mein Budget ist nicht Sommerkategorie-tauglich. Irgendwo hin fahren, nur um weg zu kommen? Nö.

Also werde ich in‘ s Büro traben, wenn Teenie mit Vaddern los ist. Dabei dennoch das feeling von Urlaub haben.

Ach, während Teenie dann das erste Mal in ihrem Leben die Helle unter den Dunklen sein wird, werde ich ein kleines Tränchen weg drücken müssen. Nicht weil Teenie weg ist, sondern weil ich das gerne mit erlebt hätte. So gibt es dann auch mal ein einzigartiges Erlebnis zwischen Vater und Tochter ….ja, diesmal habe ich nur die Rolle des Zaungastes.

Es folgen 2 Wochen mit Teenie in heimischen Gefilden mit chillen, zanken, Spaß haben.

Dann mein high-light: 10 Tage verwildern auf Balkonien und Umgebung, während Teenie sich unter musikmachende Artgenossen begibt.
Vielleicht gibt es in der Zeit ja noch mehr Zurückgebliebene ….

Hey, ist doch gar nicht so übel!

P.S. : mein absoluter Urlaubstipp für Singles mit Kind hier

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Single mit Kind – wohin in den Urlaub?

Jedes Jahr das gleiche.

Kinderermäßigung bei 2 Vollzahlern x % “ heißt es immer so schön in den Katalogen.

Oder man bucht ein Einzelzimmer ( meist mit Aufschlag ) mit Zustellbett, bekommt einen kleinen Platz im Restaurant in der Ecke…na ja und Kontakt bekommt man zu den vielen heilen „Rama-Familien“ auch nur begrenzt.
Die sind tagsüber weg. Die streiten andauernd. Mutti ist genervt von Papa, der sich noch nicht mal im Urlaub so um die Kinder kümmert, wie sie es gerne möchte. Der sich hinter der riesigen Landkarte versteckt, um den nächsten großen Ausflug zu planen, zu dem der Rest der Familie keine Lust hat. Und Mutti will eigentlich nur mal ihre Ruhe…..

Gibt es dann Kontakt zu den Muttis, dann ist man leicht Opfer für die Klagelieder der quasi „allein Erziehenden“ Ehefrauen. Als echte allein Erziehende hat man da doch Verständnis für.

Hat man?

Ich nicht. Für dieses Problem habe ich für mich und mein Kind eine Lösung gefunden. Nicht einfach aber wirksam.
Aber die will diese Mutti natürlich nicht hören.

Um diesen, und noch vielen anderen zweifelhaften Vergnügungen ähnlicher Coleur bei einem Single-mit-Kind-Urlaub zu entgehen, habe ich mich vor Jahren auf ins www begeben und bin dort wirklich fündig geworden.

Soweit ich weiß einmalig in Deutschland, sind in der Wertacher Mühle im Allgäu in den Sommerferein ausschließlich allein Erziehende mit Kind „erlaubt“.

Was sich ein wenig hausbacken – oh je, vielleicht sogar feministisch? – anhört, entpuppte sich als tolle Alternative zu den langweiligen Hotel-Urlauben, zum allein-in-der-Ferienwohnung-rumhocken und ist sogar noch erschwinglich.

Kinder treffen Kinder, die (meist) Mütter sind auch nicht allein. Und da viele gerade da hin fahren, weil es nicht so
0815 -mäßig ist, sind auch die Gäste keine Langweiler. Die Atmosphäre ist locker, leicht chaotisch und entspannt. Wer in den Ferien alles ganz akkurat haben will, bleibt besser im Hotel.

Natur und Tiere. Berge. Gute Luft. Gemeinsame Zeit. Basteln, spielen, singen/musizieren.
Alles freiwillig.
Gelgenheit zum kochen für Zwischenmahlzeiten. Kaffee-Junkies wie ich finden alles, was sie brauchen. Abendessen super lecker.

TV gibt´s nicht nicht auf den Zimmern. Nur eins für alle.

Ob Kinder mit Rollstuhl da hin können, weiß ich leider nicht.

Kinder mit ADHS oder Autismus sind dort herzlich willkommen.

Dass ich in diesem Jahr nicht dort bin, liegt nur daran, dasss mein Kind mittlerweile lieber ohne mich Urlaub macht.

Aber dazu ein anderes Mal.

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