Bücher, die anfassen

Aufgetaucht. Aus einem Meer von Buchstaben, nach Tagen unregelmäßigen Essens, viel Kaffee, vernachlässigtem Pflichtenheft, tiefem und kurzem Schlaf…diese Art Bücher, die mich nicht los lassen, selten sind sie.

Flucht-und Orientierungspunkte

In meiner Kindheit waren es Karl May-Bücher, mit denen ich mich aus meiner lebhaften Großfamilie beamte. Das war mit dem Geist einfacher als körperlich, da blieb oft nur die Flucht aufs Stille Örtchen …. Licht unter der Bettdecke, das Treppenhaus.

Es folgten Jack London, Mark Twain, Tolkien, Borchert, Hesse, unzählige
( Auto) -Biografien  widerständiger Menschen – von Emma Goldmann über Max Höltz zu Mandela. Alles über den Holocaust. Alice Schwarzer, Christa Wolff, Irmtraud Morgner. B.Brecht.

Dann eine lange Pause. Viele nette Bücher, ja. Selten fesselnd.

Mit Teenie dann entdeckt Lindgren, Funcke, Steinhöfel. Das waren die Bücher, die ich gern als Kind selbst gelesen hätte, die mich aber auch als Erwachsene noch angesprochen haben.

Nachgespürt

Und jetzt bin ich über Sabine Bode gestolpert. Mit den Worten „lies mal, ist ganz interessant“ bekam ich das Buch in die Hand gedrückt und dachte noch…na ja, mach ich mal.

Ich bin mit Kriegsgeschichten aufgewachsen. Meine Oma hatte beide Weltkriege erlebt und war die einzige der Familie, die von den Schreckenszeiten, der Angst und dem Verloren-sein erzählte.

Meine Eltern, Ende der 20ger Jahre geboren, schauten nach vorn. Wir Kinder fragten nicht.

Ich las tagelang über Dinge, die ich doch schon längst wusste. Und auch wieder nicht. Denn bei all meiner Auseinandersetzung mit dem 2. Weltkrieg habe ich mich dem Thema immer nur rational genähert, Fakten gecheckt, versucht zu verstehen, warum so viele Menschen so brutal werden konnten. Das System der Vernichtung zu begreifen. Und aktiv dazu beizutragen, dass so etwas nicht noch einmal geschieht.

Aha!

Das Lesen der vielen Interviews der Kriegskinder, Nachkriegskinder und Kriegsenkel hat mich so gebannt wie schon lange nichts mehr. Bekannte Muster meiner eigenen Biografie.

Ich hab ja gut funktioniert: Ausbildung, Job, ein Kind begleiten, die Welt retten.

Aber getrauert über die durch Kriegserlebnisse verschüttete Gefühlswelt in unserer Familie und in unserer Gesellschaft, hab ich nie. Auch nicht gesehen, in welchem Ausmaß ich eine Schuld übernommen habe, die nicht die meine ist.

Ist wohl an der Zeit, da mal genauer hinzuschauen und sich zu trauen, traurig zu sein.

Diese Bücher sind  mehr als aufschlussreich und erleichtern, bei allen Schilderungen der persönlichen Schicksale dennoch die gesellschaftliche Einordnung eines tabuisierten Massen- Phänomens.

 

Sabine Bode: Die vergessene Generation ( 2004 ), Nachkriegskinder ( 2011) , Kriegsenkel (2009)

vergesssene Generation     Kriegskinder ( Jg. 1930-1945) brechen ihr Schweigen

Nachkriegskinder    Nachkriegskinder sind in etwa die Jahrgänge bis 1960 – in West und    Ost.  Ihre Eltern waren keine Kriegskinder, sondern haben als Erwachsene den Krieg erlebt.

Kriegsenkel   Kriegsenkel sind Menschen der Generation, die in Deutschland etwa zwischen 1960 und 1975 geboren wurden.

 

Not easy

Wieder mal auf Schienen.
Einige emotional schwierige Tage in meiner Heimatstadt liegen vor mir.

Die Art Tage, an denen ich abends gerne in mein Heim zurückkehre.
Ein wenig rumhänge.
Irgendwann die Gitarre zur Hand nehme, gedankenverloren herum klimpere. Alte Stücke, mit denen ich Gutes verbinde.
Das Cello fordert mich zu sehr. Konzentration. Es gibt nur wenig Stücke, die relativ automatisch fließen. Noch.

Ich hätte gerne wenigstens die Gitarre dabei.
Wenn ich das Leben meiner Mum sortiere. Mich damit beruhigen, Gedanken und Erinnerungen nachhängen.
Lieder spielen, die sie mochte, die wir gemeinsam sangen.
Das Ding ist zu unhandlich.

Meine Mum stand bis in’s hohe Alter dafür, Neues auszuprobieren.
Mit fast 80 Jahren eroberte sie z.B. sich den PC und das www.
Digitale Fotografie und Bildbearbeitung – Word sowieso.

Ich erobere mir von nun ab ein Instrument für die Hosentasche.
Schon lange mein Wunsch.
Meine kleine Harp dabei.
Leichte Bluesstücke begleiten meine Zugfahrt. Die Gebrauchsanweisung vor mir. Na ja, üben werde ich hier nicht.

Ein letztes Mal in der elterlichen Wohnung etwas Neues lernen.
Was passenderes könnte es sein als Blues?

Update: WOW. Das ist gar nicht so einfach! Von wegen nur pusten, ziehen und mit der Hand wackeln. Da habe ich mir echt was eingebrockt….

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Tristesse moderne

Trauern und Trauernde begleiten im alltäglichen Leben ist abgeschafft.

Im großen Stil können wir das noch, wir zünden Lichter für Unbekannte an, wenn Sie berühmt, jung, auf besonders tragische Weise gestorben und meist weißer Hautfarbe sind.
Dann sind wir betroffen, schreiben in virtuelle Kondolenzbücher, bilden Menschenketten, lassen sogar Sitzungen ausfallen, aus Pietät.
Medial flankiert.
Um wen oder was trauern wir da eigentlich?

In unserem Alltag jedoch sind Tod und Trauer tabu.
Privatsache eben.
Wer weiß schon noch, wie man damit umgehen soll?
Kollegen sind ein paar Tage weg, dann etwas zerstreut und zurückhaltend, danach funktionieren sie wieder.
Unsicherheit auf allen Seiten.
Freunde schicken sms und mails mit “ …. melde dich, wenn ich etwas tun kann“ .
Das ist lieb. Und sicher.
Kaum einer ruft an.
Niemand kommt einfach vorbei.
Statt dessen Angebote, man könne gerne dort vorbei kommen.

Um in seiner Trauer ein wenig Begleitung zu finden, muss man aktiv werden.
Anrufen, Besuche abstatten oder sich professionelle Hilfe holen.
Aber Trauer wiegt schwer, die kann oder will man nicht mal hier und mal da hin tragen.

Unser Privatleben ist heute Dank sozialer Netze & Co ein quasi offenes Buch.
Aktivitäten unserer Freunde, banale wie private, poppen täglich in unserem Account auf.
Wir nehmen teil….oder?
Aber wir haben Angst, einen Trauernden Freund/Bekannten/Nachbarn/Kollegen mit einem Anruf, der ungelegen kommen könnte, zu stören.
Einfach klingeln?
Nee.

Ratgeber – print oder elekronisch- über ‚Trauerarbeit‘ ersetzen den warmen Arm, die Hand, die Kaffee hinstellt, das Ohr, das zuhört.
Menschen, die einen Trauernden kennen, finden schnell im Netz vermeintlich gute Tipps im Umgang mit eben solchen.
Wer selbst trauert, findet umgehend die 10 wichtigsten Regeln für den richtigen Umgang mit seinem Verlust und wer es ganz genau wissen will, kann sich ruck-zuck über diverse Trauerphasen informieren.

Ich bin schwer ‚beeindruckt‘ von unserem kultivierten Umgang miteinander und dem Thema.

Doch es gibt auch Menschen, die gar nicht so dezent sein können, viele ADHSler z.B.
Manchmal ist Impulsivität und Emotionalität das Gebot der Stunde.
Ihr traut euch zu stören.
Dafür vielen Dank.
Bitte, lasst euch bloß nicht bändigen.

Anm.:
1)’Trauerarbeit ‚ – was für ein blödes Wortkonstrukt.
Ich dachte immer, Trauer sei ein Gefühl.
Aber jetzt check ich es: jemanden bei der Arbeit stören, das geht zu weit.
Das passt nun wirklich nicht in unsere Zeit.

2) Ich möchte hier niemanden persönlich kritisieren. Meine Gedanken sind allgemeiner Natur.

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Erkannt

Mein Leben ohne Schwestern führt mich emotional geradewegs in meine Kindheit zurück.
Die eine, zu alt zum zusammen spielen aber zu jung um die Rolle einer Tante zu übernehmen. Die andere, jüngere, in vieler Hinsicht so etwas wie mein Echo, aber oft auch meinen Schall absorbierend.
Letztlich beide fixe Orientierungspunkte in meinem Leben, auch als Erwachsene.
Und sei es manchmal nur, um mich abzugrenzen.
Es fällt schwer, mich ohne sie zu denken.

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Wenn so etwas Schlimmes passiert, funktioniert man erst mal weiter.
Es hat in unserer Familie Tradition, dass die Frauen sich so leicht nicht umhauen lassen. Wir halten irgendwie den Laden am Laufen.
Und dennoch sind sie da: die Traurigkeit, der Schmerz über den Verlust und ja, auch Hilflosigkeit gegenüber diesem Unabänderlichen.

In diesen Tagen bin ich mir als Kind begegnet:

– wütend, alleine gelassen zu werden
– zornig, mich kümmern zu müssen
– trotzig Kontakte vermeidend
– ängstlich Hilfe zurückweisend
– traurig über Verlorenes
– beschämt über eigenes Unvermögen
– unverdrossen weiter machend
– Kontrolle haltend, für Andere da….

…und oft ganz klein, allein.

Manche von euch mögen sie kennen, die Arbeit mit dem “ Inneren Team „.
Eine Methode aus der Kommunikationstheorie ( Prof. Dr. Friedemann Schulz von Thun ) mit deren Hilfe man seine Bedürfnisse und sein Verhalten reflektieren kann:

Wenn wir in uns hineinhören, finden wir dort selten nur eine einzige “Stimme”, die sich zu einer bestimmten Situation oder einem Thema zu Wort meldet. In der Regel stoßen wir vielmehr auf verschiedene innere Anteile, die sich selten einig sind und die alles daran setzen, auf unsere Kommunikation und unser Handeln Einfluss zu nehmen. mehr

Meine Team-Mitglieder sind gute alte Bekannte.
Manche sind über die Jahre immer wieder eingedöst um nur dann wach zu werden, wenn eine emotionale Achterbahnfahrt mit Looping ansteht.
Die ‚wilde Maus‘ überstehen sie mittlerweile mit geschlossenen Augen.

Zur Zeit reden alle durcheinander. Jedes Teammitglied will seinen Platz behaupten, besteht auf seine Daseinsberechtigung und findet sich am Wichtigsten.
Nur das Kleine, Schüchterne, Kindliche traut sich nicht so Recht.
Immer wieder hört es von Außen “ das wird schon, du hältst dich gut, du schaffst das schon “ ….. und mag deshalb noch nicht einmal nach Innen sagen, dass es all das nicht mehr hören kann und dass das überhaupt nicht stimmt.

Und dann kommt da eine fast fremde Frau auf mich zu, sieht genau dieses Kind, nimmt es in den Arm und tröstet es.
Einfach so.

Die anderen im Team halten inne, hören mit dem Lärmen auf.

Auch ich traue mich, einmal von dort aus zu schauen.

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When The Music’s Over…..

Vielleicht ist es völlig daneben, diesen post zu schreiben. Gehört sich nicht. Stört. Ich weiss es nicht, wie so vieles in diesen Tagen meiner bodenlosen Verunsicherung.

Das, was für den unvorstellbaren Verlust eines sehr nahestehenden Menschen an Verhaltenskodex vorgesehen ist, passt nicht. Nicht auf mich. Gedämpft, leise, unterdrückt, festgelegt.
Dezent ist nicht gerade die mich auszeichnende Charakterisierung.

Ich erinnere eines lebensbejahenden Menschen. Nicht einfach ‚ to handl‘ und oft genauso leidenschaftlich wie ich anderer Meinung, jedoch selten in Grundsatzfragen diese Welt betreffend.

Immer wieder fällt mir in diesen Tagen mein Aufenthalt vor Jahren in Westafrika an Allerheiligen ein. Mit Kind und Kegel, mehreren Autos, Essen und Trinken in Unmengen, nicht zu vergessen festlich gekleidet und von Musik begleitet, fuhren wir von Friedhof zu Friedhof, um auf dem Grabstein diverser Ahnen ein Picknick nach dem anderen zu verspeisen. Den ganzen Tag. Wie so viele andere Familien auch. Im Grenzgebiet lebend, erstreckte sich unsere Tour über 2 Länder und ich musste eigens für diesen Tag ein Visum besorgen. Die Wartezeit am Grenzübergang wurde allgemein gelassen hingenommen und es kamen Gespräche mit anderen ‚ Allerheiligen- Gesellschaften‘ zustande.
Es war ein Tag des Zusammenseins. Ein lebhaft-sinnliches Gedenken.

Mein erster Impuls nach der schlimmen Nachricht: hinfahren, im Kreise der Familie sein.
Der Wunsch, viel gemeinsame Zeit zu verbringen, eine Zeit des gemeinsamen langsamen Akzeptierens dessen, was unfassbar ist.

Unverschämt, wie ich lernen musste:
3 Tage extra frei bei Verwandten in erster Linie.
2 Tage Schulbefreiung.
Sowieso, noch dies und das und jenes des täglichen Alltags erledigen. Einfach tschüs und weg ist nicht.
Im Land der Planung, Absprachen und Reservierung.
Selbst wenn die Natur aus heiterem Himmel brutal daran erinnert, dass sie sich einen Dreck um unsere Sitten schert.

Ich will wissen, wie andere Länder / Kulturen mit dem Verlust eines geliebten Menschen umgehen.
Befrage die Maschine des Wissens zu Trauerkulturen.

Neben Werbung diverser Bestattungsunternehmen oder Ratgeber schlagen mir Worte wie diese entgegen :

Experten fordern neue Trauerkultur in Deutschland

Heute trauert Deutschland offiziell um die drei Soldaten……. doch der Umgang mit den Toten bewaffneter Konflikte fällt hierzulande schwer. Experten fordern eine andere Trauerkultur und raten zum Blick ins Ausland – etwa in die USA, nach Großbritannien oder Frankreich. hier

Hey, das meine ich nicht !
Und …. kann man Kultur fordern?

Ich finde so etwas wie ‚Knigge‘ für den Umgang mit Trauernden.
Fürchterlich.

‚Wir müssen Trauer wieder neu lernen‘ , heißt es auf einer anderen Seite:

Einen Grund für die große Unsicherheit im Trauerverhalten sehen Forscher darin, dass Tod und Sterben heute in der Lebenswelt der Deutschen nicht mehr selbstverständlich dazu gehören: Angehörige sterben meist nicht mehr zuhause, die Lebenserwartung ist gestiegen und so kommen viele Menschen direkt mit dem Tod höchstens durch den Fernsehkrimi in Berührung. Gleichzeitig gibt es in Deutschland eine sehr lebendige Trauerkultur – bei Migranten. hier

Quatsch. Niemand muss Trauer ‚lernen‘.
Die ist einfach da. Hat für jeden ein anderes Gesicht.
Die Unsicherheit im Umgang damit ist größer als früher, ja.
Ich habe z.B. als junge Jugendliche erleben dürfen, wie meine Großmutter im Familienkreis nach langer Krankheit gestorben ist.
Sowas ‚erleben‘ unsere Kinder wirklich meist nur im Kino.
Aber das ist nicht der einzige Grund für unsere verkümmerte, starre Trauerkultur.

Wir haben unser Leben untergeordnet.
Unter Notwendigkeiten, die sich Lebensstandard, Konsum und Arbeit nennen.
Über die Ökonomisierung des Lebens wird viel geschrieben, häufig kritisch.
Aber wir halten uns dennoch daran.
‚Arbeit lenkt ab‘, in diesen Tagen oft gehört.
A R B E I T ?????
Und warum soll ich überhaupt abgelenkt sein?

Unsere Trauer muss dezent sein.
Nicht zu sehr nach außen dringen.
Nicht stören.
Nicht zu lange andauern. Wer heute mehr als 2 Wochen tieftraurig ist, dem wird quasi laut Krankheitskatalog DSM 5 eine Depression attestiert. In früheren Versionen war es immerhin 1 Jahr.

Ich werde versuchen, mir eigene, für mich passende Abschiedsmomente zu organisieren, wie auch immer diese aussehen.

Ansonsten mich fügen.
Nicht laut schreien, das schickt sich nicht, ich weiß.

Aber ich werde nicht in schwarz gehüllt zur letzten Party des geliebten Menschen gehen.
Viel war innig, schön, lustig, abenteuerlich und kreativ mit ihm, viel streithaft, aber wenig konventionell.
Keine Maskerade.

Mögen die Menschen, für die dieser landesübliche Rahmen wichtig ist, mir verzeihen.
Wie diesen stillen Schrei in’s www.

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So sad

Was tun, wenn das geliebte Haustier beim Spielen und Füttern ohne Vorwarnung umfällt, zittert, hustet….nicht mehr hoch kommt, einige Minuten so liegen bleibt…und dann stirbt?

Bilder, die sich im Kopf festsetzen.
Gefühle ….
Fragen: Habe ich was falsch gemacht? Bin ich schuld?

Traurigkeit, Verzweiflung…. Angst.
Das alles muss erst mal verdaut werden. Weinen, schimpfen , reden, ablenken.

Womit soll ein man ein so aufgewühltes Kind beruhigen? Ist man doch selbst in diesem Moment ein Elternteil, das ( gefühlt, nicht realistisch erwartet) schlecht funktioniert: können Eltern nicht alles? Warum haben sie denn nichts gemacht?

Spaziergang.
In den Kopf kommt: das ist der zweite Heimtier-Todesfall und es bleibt immer das selbe robuste Tier über.

Abends muss getröstet werden. Ja, auch coole Teenies brauchen das.
Also auf dem Sofa zusammen kuscheln, und über das geliebte Tier reden.

Ich frage nach dem Gefühl, wie es war, als das Tier umkippte: dunkel, drohend, kalt.

Wie ist die Erinnerung an das andere Heimtier, dass schon im Tier -Himmel ist…wie geht es ihm da?
Es folgt die ausführliche Beschreibung eines Tier -Schlaraffenlandes. Es duftet schön, Futterparadies , es ist warm, usw.
Alles dort ist gut.
Das alte Tier ist dort. Kann es sich an das Kind erinnern? Ja.
Das heute gestorbene steht schüchtern am Eingang, es möchte rein.
Ist das Kind auch da? Ja. Es liegt auf der Wiese, die Tiere bei sich.

Das gute Schlaraffenland-Gefühl rückt in den Vordergrund.

Über das verwaiste Tier reden wir ebenfalls: was ist, wenn das auch noch stirbt?
Auch hier findet sich eine beruhigende Phantasie.

Teenie ist mittlerweile ruhiger geworden.
Ich empfehle ihm, bei aufkommender Traurigkeit in den nächsten Tagen den Tier-Himmel zu besuchen.
Ein wenig Angst vor dem nächsten Morgen ohne geliebtes Tier bleibt.

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So gut habe ich noch nie getröstet.

Die Sache mit dem Himmel ist ’ne praktische Sache, ob gläubig oder nicht… die Kirchensteuerzahler mögen mir die kleine Ausleihe vergeben.

Anm: unsere kleine Phantasterei haben wir in „echt“ systematischer nach der emoflex -Methode angewendet. Das war wirklich hilfreich und ging weit über das übliche Trösten hinaus.
So wird der Kummer auch für sehr sensible Menschen aushaltbarer.

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