Alles Psycho oder was?

Ganz ehrlich Leute. Ich habe nix. Keine Depri, kein Burn out oder so. Bloß drei geliebte Menschen im letzten Jahr verloren. Und keine Zeit für Trauer. Nur ein Kind, für das es keinen Platz in dieser Welt zu geben scheint.  Und die Aufgabe, ihm immer wieder Mut zu machen. Eine im Prinzip erfüllende Arbeit, leider überschattet von einer destruktiven Führungskraft. Und den Wunsch, weiterhin meine Fähigkeiten einzubringen und zu entwickeln.

Eine Kindheit, in der ich gelernt habe, für andere da zu sein.  Gespickt von gelegentlichen Befreiungsaktionen für mich selbst. Karriere gegen Beliebtheit und Harmonie. Ich habe nicht gelernt, nur auf mich zu schauen. Noch nicht einmal nur auf unsere Familie. 
Meine engste Bezugsperson hat 2 Weltkriege überlebt und auch persönlich einiges zu erdulden gehabt. Wie oft hat sie mir als Kind von den Schrecken dieser Zeit erzählt? Wie oft vor gedankenloser Gefolgschaft gewarnt? Meine Familie lebte wie Hippies in Spießerklamotten.  Der Mann keine feste Arbeit trotz Hochkonjunktur, die Frau in Jeans, als Frauen in Hosen noch angestarrt wurden und am Steuer, als das noch teuer war. Berufstätig, klar. 

Mein Blick wurde früh auf das Verhãltnis von innnen und außen gelenkt : wessen Maßstäbe will ich bedienen? Kommt es auf die Meinung der Nachbarn an? Wenn alle etwas gut finden, muss es dann auch gut sein?  Später dann Frauenbewegung – das Private ist politsch. Eine Betrachtungsweise, mit der man heute wie ein Dinosaurier wirkt. Gesellschaftspolitisches Engagement – immer.

Falsche Hilfen

Keiner merkt es, aber ich könnte Unterstützung gebrauchen. 

Ganz banal: Bei dem ganzen Alltagskram wie Haushalt und Bürokratie. Für Teenie etwas mit Sinn, Verstand und Perspektive. Emotional.

Alles kostengünstig im Vergleich zu dem, was wir kriegen können: Teenie eine von der BA finanzierte Ausbildung, die sie nicht machen will. Ich eine von der KK finanzierte Auszeit mit Maßnahmen, die ich nicht brauche und die langfristig nichts verändern.  

Ich nehm‘ die Auszeit trotzdem – in der Hoffnung, doch was für mich dabei zu gewinnen und Zeit für den Kuddelmuddel mit der Bundesanstalt für (Zwangs)arbeit in Sachen Teenie zu haben. Für den sich anbahnenden Rechtsstreit. Als break in einer absurden Arbeitssituation. Und Zeit zu überlegen, wohin ich die Weichen für die nächsten Jahre stellen soll. Dennoch, das Gefühl von vergeudeter Zeit und verschwendetem Geld bleibt.  

Und die Frage: warum in aller Welt haben die Leute in Psychoberufen so lächel-säusel-flüster-Stimmen????

Arghhhhhhh!

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Unbescheiden … tz tz tz

Tagein, tagaus Menschen beraten.
Menschen, die Konflikte am Arbeitsplatz haben.
Oder die mit viel Engagement versuchen, Arbeitsbedingungen für sich und ihre Kollegen besser zu gestalten.
Die immer zu hören bekommen: warum habt ihr nicht….das reicht nicht!
Selbstredend von Kollegen, die es mit dem eigenen Einsatz nicht so eng sehen.
Höre ich auch oft. Nicht schön. Muss ich mir das antun?

Politik….ihhhh.

Wer will schon damit zu tun haben?
Ich auch nicht.
Aber die lässt uns nicht in Ruhe.

Machten wir nicht, kümmerten wir uns nicht – und damit meine ich alle , die persönlich Zeit, Kraft und Geld für unsere Lebensgestaltung einbringen – noch mehr als jetzt würde unser Leben, unsere Arbeit ausschließlich wirtschaftlichen Interessen untergeordnet sein.

Greenpeace macht eine tolle medienwirksame Aktion. Alles jubelt.
Prominente ein Benefiz- Konzert für Afrika oder so….die Einschaltquote ist immens.
Generalstreik in Frankreich. Wow.
Flashmob, auch cool.
Nein, ich möchte das nicht abwerten.

Nur die Abwertung von solidarischem Handeln der kleinen Leute hier vor Ort.
Die passt mir nicht.
Ja, die Gewerkschaften sind alte Organisationen mit überalteten Strukturen. Ja, sie sind oft nicht fordernd und konsequent genug. Und ich hätte noch viel mehr zu meckern, bin ich doch Insider und hab meine eigenen Ideen, wie was gehen könnte.

Aber wenn ich eines bei meiner Arbeit erlebe und liebe, dann das: Menschen, die etwas verbessern wollen.
Nicht alles, was gut gemeint ist, ist gut gemacht. Das passiert mir auch.

Wenn hier in einer norddeutschen Großstadt 4000 Menschen streiken, schreien die Medien gleich wieder: die haben es doch eigentlich gut im öffentlichen Dienst. Was wissen die denn?
Es trifft immer die Falschen….Oh Gott, welch‘ schreckliches Schicksal: jemand konnte sein Kfz nicht ummelden.
Zu viele Menschen schreien mit.
Demo vor einer Schule? Wie brutal, die armen Kinder werden verängstigt!
Ja, was sollen unsere Kids denn lernen?
Dass alle täglich brav in die Lernfabrik traben, unbeschadet dessen, was dort drinnen passiert?
Sogar die angestellten Lehrer und Sozialpädagogen, die viel weniger Geld als ihre verbeamteten Kollegen bekommen, oft nur befristet angestellt sind, auf Honorarbasis arbeiten?
Und für die es keinen Tarifvertrag gibt? Auch zukünftig nicht geben soll, ginge es nach den Arbeitgebern.
Damit die Kids brave Arbeitnehmer werden?

Nein!
In dieser Woche durften zumindest die Kids der betroffenen Schule mal erleben, dass auch Lehrer
arbeiten und nicht alles hinnehmen. Das in Pãdagogen-und Psychologenkreisen so hoch gepriesene Vertrauen in die “ Selbstwirksamkeit“ muss nicht bei kollektiven Interessen aufhören.

Ich hoffe, die Kids haben ihre Eltern und Lehrer mit Fragen gelöchert!

Die dann in der Lage waren, zu antworten… wer weiß?

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Junge Rapper aus einem sogenannten Problemstadtteil machten uns Alten Mut. Ihr Kulturzentrum leidet unter akuter Geldnot. Schule fällt heute aus. Gibt wichtigeres, manchmal.

Streik.
Hierzulande harmlos. Es war, glaube ich Tucholsky, der sinngemäß schrieb:

Bevor die Deutschen einen Bahnhof besetzen, kaufen sie eine Bahnsteigkarte

Vielleicht hat’s auch wer anders gesagt, egal. Weil’s stimmt.

Aber wir arbeiten dran. Das zählt.

Streik.
Es trifft immer jemanden. Manchmal auch dich.
Nimm’s locker.

Und mach mit, wenn deine Behörde/ Betrieb mal dran ist.

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„Willkommen in Absurdistan“

Ein etwas anderer Jahresrückblick….

ADHSler wissen um die Kraft der Meinungsmache.
Wie viel wir auch aufklären, es landen immer wieder und hartnäckig die selben
unzutreffenden Infos in den Medien.

Meinung wird gemacht. Mode, Haltungen, Zustimmungen, Ablehnungen…nix kommt von ungefähr.
In vielen Haushalten wird pünktlich um 20.00 h die Tagesschau angestellt….was stimmt dort, welche Bilder sind echt, was wird weg gelassen?
Wer blickt das überhaupt noch?

Jasinna hat sich in ihrem Video Willkommen in Absurdistan die Mühe gemacht, einmal so einiges davon zusammen zu tragen.
Nicht so erbaulich, was auf der Welt passiert.
Wissen tun wir das irgendwie alle, mehr oder weniger konkret.
Was tun? Die Antwort darauf bleibt leider bei immer mehr Menschen aus…

Wer grad ein Stündchen Zeit hat, klicke mal rein…nachdenkenswert allemal.


Tracks u.v.a.:
C-Rebell-um “Im WahrheitsRausch” Michael Hutchence “The passenger” TheStore2012 – selfmade Lou Reed – “Take a walk on the wild side” Brent Lewis – Drum Sex – “Dinner at the sugar bush” The Pretty Reckless – “Medicine” Rolling Stones – “Gimme Shelter” Funny Van Dannen – “Menschenverachtende Untergrundmusik” Ardian Bujupi- “I need a dollar” Cover von Aerosmith – “Dream on”

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