Durch den Samstag gezappt

Die Sonne lädt zu einem Bummel durchs Viertel ein.
Den Einkauf gestern schon abgehakt, brauche ich nur noch ein paar Kleinigkeiten.

Gute Laune gibt mir Mut zur Mode und ich mach mich etwas schick ….pourqoi pas?

Markt 1

Alles Bio, alles teuer.

20130505-094333.jpg

Die umliegenden Bistros gut gefüllt, wer frühstückt schon noch zu Hause?
Ab und an ein Gesicht, das einen sonst viel größer vom Flachbildschirm aus anschaut.
Ja, dieses “ Quartier “ ist beliebt.
Parteien werben….ist ja bald so weit.
Strassenkünstler sorgen für eine chillige Klangkulisse.

Markt 2

Nur einige Minuten weiter, aber deutlich getrennt durch einen Bahnhof, Szenewechsel.

20130505-100557.jpg

Buntes Treiben.
Kinder fahren mit Rädern und Roller mittenmang.
Auch bei bei der Bäckerei- Kette gibt es Draußenplätze, sonst bei bei Blumenbeeten, dick umrandet mit Beton.
Hauptsache in der Sonne sitzen.
Baustellen-Blick.

20130505-101649.jpg

In Erwartung eines großen Möbelhauses machen sich auch hier schon kleine Lädchen und Bistros breit, Bio-Supermarkt und Discounter der A -Klasse.
Wie lange noch, so bunt hier?

20130505-102315.jpg

Etwas nachdenklich nehme auch ich einen Cappuccino in der Sonne.
Dann aber ab nach Hause, Teenie aus dem Bett schmeißen.

Baumarkt

Um mich wenig später im Baumarkt zu verlieren….

20130505-110502.jpg

Stunden könnte ich hier zubringen.
Was es alles gibt, was ich leider noch nicht habe, so praktisch, was ich alles damit machen könnte!
Träume, Ideen …

Kirche

Nun hat es uns doch erwischt….
Ein Auftritt im Rahmen des Kirchentages treibt uns sogar in‘ s Innere einer Kirche.

20130505-103656.jpg

Es ist eigentlich ganz schön hier.
Die Orgel, die Architektur.
Das leise Gemurmel zwischen den Stücken.
Die Idee der Gemeinschaft und dass da jemand ist, der aufpasst, dass alles gut wird.
Dann, noch von draußen hörbar: die melodischen Worte des Imam und der Gesang des Ilahi-Chores…

Hafencity

Durch die gut gefüllte Innenstadt, sich treiben lassen.
Laute Rockmusik mit christlichen Texten, nichts für sensible Synästhetiker-Ohren, also nicht verweilen wie so Viele, sondern Land gewinnen.

20130505-104840.jpg

Am Fuße der Elbphilharmonie dann im Café in den Sessel sinken.

20130505-105953.jpg

Teenies müssen essen….Mütter brauchen Päuschen.
Genug für heute.

Ich freue mich über Feedback. Um einen Kommentar zu scheiben , muss man nicht registriert sein.

Der Himmel flippt aus!

Unübersehbar weht die gute Botschaft von Hamburgs Rathaus.

20130502-233300.jpg

Soviel du brauchst.
Stolze 7,5 Mio € spendiert die Stadt Hamburg den Gläubigen für diese schöne mehrtägige Party.

Ich finde es gut, ehrlich, wenn so viele Menschen an einen Ort zusammenkommen um sich über Arm und Reich, Globalisierung, Umweltzerstörung und Verantwortung auszutauschen.

Wenn Menschen kostenlos mit gutem Trinkwasser versorgt werden, hier und anderswo.

20130503-000705.jpg

Ein gutes ÖPVN und Mietfahrräder die Umwelt schonen und es für viele eine Koje quasi für lau incl.. Frühstück in hamburger Familien gibt.

Das nenn‘ ich mal Nächstenliebe.

Um es noch einmal zu betonen: ich finde es absolut richtig und geboten, wenn der Staat das Steuersäckel öffnet um die vielen caritativen Aufgaben unseres Lebens damit zu beschicken. Auch Veranstaltungen, bei denen über den Weg, den unsere Gesellschaft nehmen soll, gestritten wird, damit sponsert.

Nicht aber, dass er das Geld an einen tendenziösen Dritten, dem ich vor Jahrzehnten meine finanzielle Unterstützung – amtlich und gegen Gebühr – entzogen habe, weitergibt.

Und gleichzeitig

….Streichungen bei Stadtteilprojekten der Kinder- und Jugendarbeit um 3,5 Millionen Euro sowie weitere zehn Millionen Euro Einsparung bei Zuwendungen für Kinder-Kuren, Integrations-Projekte und Sportvereine….. Quelle

vornimmt.

Schon mal versucht, öffentliche Mittel für eine Veranstaltung z.B. deiner SHG oder Stadtteilinitiative zu bekommen?

Soviel du brauchst – für hamburgs Berber gilt das nicht. Die sind aus dem schönen Stadtbild zur Zeit verschwunden.
Lediglich ein alternativer Stadtbummel und eine große begehbare Bretterbude zeugen von ihrer Existenz.

20130503-000229.jpg

Besucherquote?

20130503-000241.jpg

Soviel du brauchst – hamburgs Einzelhandel weiss, was angesagt ist. Warteschlangen an den Kassen einschlägiger Trendshops wie in der Vorweihnachtszeit. Kann ich schon verstehen, wenn man schon mal hier ist. Und so günstig untergekommen ist….

Besorgungen haben mich in das blaue Treiben geführt …

20130503-001548.jpg

… und ich nutze die Gelegenheit, mich ein wenig umzuschauen und zu hören.

Es ist durchaus nicht alles weltlich, was da diskutiert wird.
Ein Mann erzählt, wie ihn Gott aus seinem Burn-Out geführt hat, seitdem der nicht mehr nur an ihn glaubt, sondern ihm glaubt. Sprach‘ s von der großen Bühne auf dem Rathausplatz.

Amen.

Angst darf ebenfalls nicht fehlen.
Bist du bereit, deinem Schöpfer zu begegnen?
Ja ja, die Hure Babylon….Bücher gibt es hier kostenlos. Ob‘ s hilft?

20130503-002213.jpg

Posaunenchöre, Glockengeläut, Lieder zum Gitarrenklang – eine Klangkulisse die bei mir irgendwie nicht für einen verklärten Blick sorgt.

Aber das Beste zum Schluss: ein durchaus wortgewandter Redner, nicht mehr jung, noch nicht alt , empört sich laut im „Jugendjargon“ über die Ungerechtigkeit der Welt :

Der Himmel flippt aus!

yo man….
klar, ey
das jüngste Gericht, yeah…
check digger,
mach ma
jez auf Gutmensch,
yo – ey ey ey ey

Ich freue mich über Feedback. Um einen Kommentar zu schreiben, muss man nicht registriert.

Café Engel

Alles neu macht der Mai…..

…ja, das wäre so schlecht nicht!

Gibt es doch so viele Dingen und Gewohnheiten, die längst zum Balast geworden sind.
Und viele, die danach rufen, endlich begonnen zu werden.

Wich Side Are You On?

Eine Frage, die ich schon in frühen Jugendjahren für mich entschieden habe – grundsätzlich – und bei der bis heute kein Bedarf nach Korrektur besteht.

20130502-013209.jpg

“ Soviel du brauchst“ , das Motto des aktuellen Kirchentages, mit dem unsere ganze Stadt zugepflastert ist, hat mich gestern nicht den Wecker stellen, sondern heute mein Schlafbedürfnis darüber entscheiden lassen, ob ich mit marschiere oder nicht. Irgendwie war nämlich bei der heutigen Veranstaltung nicht so klar erkennbar, wo Gewerkschaft aufhört und Kirche anfängt. Gemeinsame Themen, gemeinsamer Festplatz, gemeinsame Bühne, gemeinsame Redner…..

Schließlich traf ich auch in Sachen Kirche bereits in Jugendjahren eine Entscheidung, zu der ich bis heute stehe.

20130502-024031.jpg

Ein befremdliches Gefühl, nicht an der Demo teilzunehmen. Neben dem Vertreten der Slogans, die im Laufe der Jahre in abgewandelter Form so unterschiedlich nicht waren, nicht wirklich falsch aber auch nie wirklich gut…..immer ein beliebtes Wiedersehen mit vielen MitstreiterInnen meines Lebens.
Nun, vielleicht treffe ich sie auf dem Festplatz.

“ Hier sind nur noch Beseelte und Betrunkene“

werde ich von den wenigen, die ausgeharrt haben, begrüßt. Stimmt – die Politischen haben sich verdrückt…..schade, aber verständlich.

Und so schließe ich mich dem Touristen-Strom die Elbe entlang an.
Die Sonne scheint unidealistisch für Touris, Christen und Gewerkschafter gleichermaßen.

20130502-015317.jpg

Ebbe….. begleitet meine Gedanken auf dem Weg zum Cappuccino, dem heiß-ersehnten.

20130502-015924.jpg

Vorbei geht es an edler Behausung……

20130502-020150.jpg

…… welche nicht für jedermann gedacht ist

20130502-020327.jpg

Nun gut, denk ich mir. So einladend sieht das nun auch wieder nicht aus.

Auf dem Rückweg spült die Flut die Nachdenklichkeit weg.

20130502-021242.jpg

….macht die Seele frisch und frei!

Ich bin wohl nicht die Erste, die das so empfindet (1).

Aber damit ich nicht zu zuversichtlich werde, holt mich die Großstadtrealität dann doch noch einmal ein:

20130502-021456.jpg

Irgendwo müssen unsere Steuergelder ja bleiben.
Denn z.B. in den Kitas finden wir sie immer weniger…..

20130502-024308.jpg

(1) Adam von Kamp, 1818

Ich freue mich über Feedback. Um einen Kommentar zu schreiben, muss man nicht registriert sein.