Sie erleben die Welt von Anfang an auf besondere Weise.
Es sind Synästhetiker, Autisten, ADHSler , Hochsensible…… und bestimmt gibt es noch mehr Spielarten einer vom mainstream abweichenden Wahrnehmung und Denkweise.
Sie sehen die Welt auf ihre ganz eigene Weise und keiner merkt es zunächst.
Sensiblen Eltern fällt auf, dass das Kind anders ist und versuchen es mit Gelassenheit so anzunehmen.
Andere sind genervt, dass es viel schreit, sich gegen etwas wehrt, wo doch alles o.k. ist oder sich „anstellt“, obwohl es keinen sichtbaren Grund dafür gibt.
Allen Eltern gemeinsam: sie müssen erst einmal heraus finden, wie ihr Kind tickt. Erst dann können sie Verständnis entwickeln und ihr Kind unterstützen. Dabei werden die Eltern oft allein gelassen.
Oder es werden Therapien abgearbeitet, wo es vllt. gar keine braucht.
Sondern einen geduldigen “ Erklär-Bären“.
Wer aber kann für diese Menschen mit besonderen Begabungen ein solcher Mensch sein?
Eltern sind dazu nur begrenzt in der Lage. Es sei denn, sie verfügen über eine gute Wahrnehmung der eigenen Empfindungen und ihres Verhaltens und der ihres Kindes. Erkennen, wo diese sich nicht decken und entwickeln gemeinsam Strategien für das Leben in Mitten von “ neurotypischen “ Menschen.
Wer könnte das also besser als erfahrene Menschen mit zumindest ähnlichen Dispositionen? (1)
Ein Kind, dass erst mit 12 Jahren erfährt , das es synästhetisch wahrnimmt und dass das eine Kraft und nicht nur eine Last sein kann……was hätte es alles vorher schon mit dieser Begabung machen können, anstatt sich immer nur “ komisch“ und anders zu fühlen? Ohne es einordnen zu können.
Ein Kind, dass Töne schmeckt oder sieht, wird beim Hören eines Musikstücks etwas anderes empfinden, als ein Lehrer, der das nicht macht. Missverständnisse sind vorprogrammiert. Ein Missverständnis in der Klassenarbeit mit der Fragestellung : “ was wollte der Künstler damit ausdrücken? “ führt oft zu schlechten Schulnoten.
Gleiches im Kunstunterricht, wenn Farben synästhetische Empfindungen auslösen, in Mathe, wenn Rechenwege sich syästhetisch erschließen und nicht so, wie es im Mathebuch steht.
Für Autisten , ADHSler und alle anderen Hochsensiblen stellen sich ähnliche Probleme.
Mentoring ist eine in der Arbeitswelt mittlerweile auch bei uns anerkannte Unterstützungsmethode. Erfahrene Menschen, die einen bestimmten Entwicklungsweg erfolgreich gemeistert haben, nehmen Unerfahrene unter ihre Fittiche.
Dabei muss das Setting stimmen: Mentor und Mentee müssen von der zu bewältigenden Herausforderung her zusammen passen und die Chemie muss stimmen.
Mittlerweile gibt es einige Projekte, die diesen Gedanken auch bei der Unterstützung von speziellen Personengruppen aufgreifen. Menschen, die sich selbst ohne Mentor durchschlagen mussten, nehmen sich nun der nächsten Generation an.
Mir gefällt:
arbeiterkind.de
schlauFox.de ( siehe auch hier )
Vielleicht gibt es noch mehr.
Ich wünschte mir, dass es Mentorenprogramme auch für die von mir genannten jungen Menschen gäbe.
Allerwelts-Nachhilfe, Therapien, Förderkurse usw. bringen es oft nicht. Sind sie doch von Personen erfunden worden, die in einer eher gewöhnlichen Wahrnehmungswelt leben.
Vor allem schaffen sie eins nicht: sich in seiner Besonderheit akzeptieren und seine besonderen Stärken nutzen lernen. Sich nicht als Ausnahme- und Problemfall zu sehen.
Persönliche und zugewandte Unterstützung und Hilfestellung. Am positiv vorgelebten Beispiel erkennen, dass man mit seiner Disposition erfolgreich sein kann, wenn auch meistens über ganz andere Wege als die Mehrheit.
Mut geben,den ganz eigenen Weg zu entwickeln und zu beschreiten.
Da wären unsere Steuergelder mal gut angelegt.
Anstatt Inklusion zu stümpern, pseudo-berufsqualifizierende Warteschleifen für Jugendliche zu installieren, nur damit diese aus der Arbeitslosenstatistik heraus fallen und viele andere Absurditäten.
Ich bin sicher : an Mentoren würde es nicht mangeln. Man muss sie nur finden wollen. Und ja: es darf auch Geld dafür in die Hand genommen werden.
“ Best Practice “ – ausnahmsweise mal für die Menschen und nicht für den Profit.
(1) Eltern erfahren oft erst über ihre Kinder, dass sie eine ähnliche Disposition haben. Dann müssen sie sich erstmal selber sortieren. Oft haben sie selbst einen langen Leidensweg -ohne Unterstützung- hinter sich
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