Quasselstrippe, Plaudertasche, Sabbeltante.
Das war schon immer so.
Es macht mir Spaß, mit Worten zu jonglieren.
Beobachtungen, Erkenntnisse, Gefühle zu Buchstabenfolgen werden zu lassen.
Eine gelungene Redewendung, ein auf den Punkt gebrachtes Argument, der im Streitgespräch losgelassene Wortpfeil, der in’s Rote trifft – all das bereitet mir Freude.
Mit einem ähnlich veranlagten Gegenüber wird das Ergebnis des Austausches zuweilen zur angenehmen Nebensache.
Verständigung.
Diese spielt in der Welt der Sprache oft eine viel kleinere Rolle, als allgemein angenommen.
Nehmen wir nur mal die Statements der Politiker.
Oder der Experten dieser oder jener Fachrichtung, die mit tollen Präsentationen versuchen zu
glänzen und die uns doch nur wieder ein Stück Lebens(arbeits)zeit klauen.
Bestenfalls bekommt man hier Informationen.
Wie oft reden Paare, Freunde, Kollegen immer wieder aneinander vorbei?
Lehrer texten ihre Schüler zu, Eltern ihre Kinder.
Verstehen und verstanden werden
Wer möchte das nicht?
Fühlen, was das Baby braucht.
Der Mama ein Küsschen geben, weil sie traurig guckt.
Dieses entgegen nehmen.
Gemeinsam etwas herstellen, bearbeiten.
Zusammen Musik hören oder machen.
Für all das braucht es kaum Worte.
Dort, wo es richtig gut klappt, wird schnell das draus, was wir Liebe, Freundschaft und Gemeinschaft nennen.
Spricht man unterschiedliche Sprachen, steht einem nur ein begrenzter Wortschatz zur Verfügung, wird Kommunikation nicht zwingend sparsamer. Vielleicht sogar im Gegenteil.
Das Ohr hat weniger zu tun, die Achtsamkeit aller anderen Sinne wird vermehrt gefordert.
Eine geteilte gemeinsame Leidenschaft, Interessen, Hobbys, und die Intensität des „sich im anderen erkennen“ nimmt zu.
Es funkt, wörtlich genommen.
Was für ein schönes Gefühl.
Wer sehr engen Kontakt zu Menschen mit speziellem oder eingeschränktem Sprachvermögen hat weiß, dass es Worte oft nicht braucht, sie sogar Barrieren sein können.
Es gibt so viele Sprachen…..nimmt man die ohne Worte hinzu.
Alt, weiblich, Standard versus jung, männlich, Latin.
Charlotte Götze, eine junge Filmkünstlerin, zeigt in ihrer Dokumentation O Mundo Dá Voltas auf einfühlsame Weise zwei Menschen, die eine gemeinsame Leidenschaft auf unterschiedliche Weise teilen. (1)
What if there was a language everybody, regardless of origin, age or gender, could understand?
The maker’s very personal answer to that question is – dance.
Die Lebenssituation der beiden Protagonisten ist kaum vergleichbar und dennoch….aber seht selbst:
O Mundo Dá Voltas – Die Erde Dreht Sich
Wunderbar, wie sich hier Neugier, gegenseitige Akzeptanz, Respekt und Verständnis der Portraitierten am jeweils anderen entwickeln.
Zu verfolgen im ganzen Film : hier
Genug der Worte- anschauen.
(1) so und so
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