Wie hier versprochen, lese ich weiter und melde mich beizeiten.
Vorerst zum Thema Internet-Sucht diesen coolen Video-Clip.
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Irgendwann, so gegen Ende des 1. Lebensjahres meines Kindes hörte ich zum ersten Mal den Begriff “ Wahrnehmungsstörung“.
Aha.
Das Wort selbst ist ja nicht so schwer zu verstehen.
Was aber genau sich dahinter verbarg….keine Ahnung.
Ich bin zwar eine Studierte. Aber da weiß man auch nicht alles. Die einzige Wahrnehmungsstörung, die ich in meinem Studium kennen gelernt habe, ist die zwischen Gesetzgebern und Rechtsprechern einerseits und dem Rest der Welt andererseits.
Es sollte auch noch eine Weile dauern, bis ich heraus fand, was dieses Unwort mit uns zu tun hatte.
Nicht etwa, weil ein freundlicher Kinderarzt mir das erklärt hätte.
Nein Tante google half nach und die Frühchen-mailing-Liste , über die ich schon hier geschrieben habe.
Und ein sehr bedeutsames Buch von A. Jean Ayres , ein Klassiker der sensorischen Integration:
Bausteine der kindlichen Entwicklung: Die Bedeutung der Integration der Sinne für die Entwicklung des Kindes
Und weil ich eine fleißige Mami bin, die für ihr Kind das Beste will – ebenso wie die weniger fleißigen – habe ich noch mehr dazu gelesen und immer darauf geachtet, dass nicht zu viele Reize um uns herum schwirrten.
Nun hatte ich es leicht, was das TV anging: mein Nachwuchs hatte schlicht und ergreifend Angst vor den sich bewegenden Bildern und den Geräuschen, die aus dem Off kamen.
Teletubbies…..gruselig.
Sesamstrasse….Ungeheuer.
Sandmännchen….ja, da war auch mal was Nettes dabei.
Tier-Dokus, auch mal über Tier- Operationen in Nahaufnahme: gerne.
Oder kurze Kinderfilme mit echten Menschen.
Davon gibt es aber nicht allzu viel und so haben wir die Medien- Debatte erst jetzt….. 10 Jahre später als viele andere Familien.
Was mich betrifft, so gebe ich zu, dass iPad, Handy und PC Überlebensmittel für mich sind und ich sie nicht missen möchte.
Ohne Rechner wäre meine Isolation als alleinerziehende, berufstätige Mutter mit betreuungsintensivem Kind vielfach größer gewesen.
Ohne Handy hätte ich mein Kind, dass noch Halt brauchte, als es schon allein durch die Großstadt fahren musste, nicht von der Arbeit aus beruhigen können.
Viele Informationen, die ich mir selbst zusammen suchen musste, habe ich aus dem www.
Unterstützung, zu der meine Familie und früheren Freunde nicht bereit oder in der Lage waren, bekam ich von Fremden in Selbsthilfe-Foren.
Mein Nachwuchs, der sich schwer mit sozialen Kontakten tat, hat echte Kontakte mit Hilfe von Facebook vertieft und gehalten. Dinge, die in der Schule zacki-zacki und oft nonverbal ausgetauscht werden, können so in Ruhe aufgegriffen werden und am nächsten Tag kann man dran anknüpfen.
Klaro, dass die Konteneinstellungen gemeinsam überprüft werden.
Mit den Jahren habe ich viele enge Kontakte zu Familien mit “ Wahrnehmungsstörungen“ bekommen.
Allen gemeinsam ist, dass sie sehr bewußt mit Medien jeder Art umgehen.
Viele Kinder haben kein TV im Kinderzimmer. Gameboy-Zeit ist reduziert. Der eigene PC kommt erst in der Pubertät.
Aus diesem Grund reagiere ich leicht genervt, wenn Bücher wie
Digitale Demenz: Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen
hochgelobt werden und deren Verfasser , hier Manfred Spitzer, von Talkshow zu Talkshow gereicht werden.
Zuletzt geschehen mit Michael Winterhoff, der hiermit zwar an die elterliche Intuition appelliert, in großem Maße aber Verunsicherung verbreitet und letztlich “ schwarze Pägagogik“ für das Maß aller Dinge hält. In Zeiten von Super-Nanny gern gelesen.
Habe ich mich schon durch das Geschreibsel von Winterhoff gequält, schaffe ich es mit Spitzer auch.
Und bin positiv überrascht.
Vorrangig ist hier nicht Technikfeindlichkeit.
Es wird sich auf viele, nicht mehr ganz so neue Studien bezogen.
Deshalb auch kein Aha-Moment beim Lesen, eher das Gegenteil. Ja, das wissen wir doch alles schon….oder etwa nicht?
Kann es sein , dass sich viele Eltern von Kindern mit Reizverarbeitungsproblemen und Regulationsstörungen mehr mit dem Thema auseinander setzen als die stolzen Eltern von Kindern, die ja in allen Gebieten schon “ so weit“ sind?
Erschreckend die Berichte über Babys, die mit 8 Monaten in den USA an die Glotze gewöhnt werden. Natürlich mit speziellen Programmen.
Erschreckend auch die Dauer des Medienkonsums dort.
Ich finde es schon viel, was viele Kids hier alles schauen und wie lange . Mich wundert immer, dass die halbe 9. Klasse um 23 h noch “ on “ ist. Hier stimmt ausnahmsweise mal das Argument meines heimischen Teenies : die Anderen dürfen auch alle……und ich kontere dann mit dem Argument meiner Eltern : wir sind aber nicht “ die Anderen „.
Aber das ist alles nix gegen das Land der Superlative.
Da lobe ich mir ausnahmsweise das hausbackene Deutschland.
Wird wohl noch ne Weile dauern, bis wir das eingeholt haben.
Bislang bereue ich es nicht, das Buch zu lesen.
Nervig finde ich die Art der Vermarktung. Zum Glück geht es in dem Buch sachlicher und fundierter zu. Vielleicht hat der Autor Recht und es geht nicht anders, um Gehör zu bekommen.
Ich werde weiter lesen….besonders auf das, was noch zum Thema Mediensucht kommt, bin ich gespannt.
Vorerst der Vorläufer dieses neuen Bestsellers:
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Arrghhhhhh……!
Langsam reicht es mir.
Jetzt soll ich 2 Wochen auf etwas verzichten, nach dem ich süchtig bin oder das unnötigen Konsum darstellt. Sozusagen Anti- Sucht- und -Konsum – Ramadan, nur dass ich auch Nachts durchhalten muss. So sind wir Deutschen eben.
Ich könnte draußen wohnen.
Oder barfuss laufen, immer.
Zu Fuss zur Arbeit.
Couch- Verbot.
Keine Anti- Falten- Creme?
Hab kein Auto, trinke keinen Alk und rauche nicht.
Koche selbst, meistens gesund, soweit mein Geldbeutel das erlaubt.
Putze selbst, wenn überhaupt.
Gehe selbst einkaufen, schleppe die Selter selbst hoch und mach die Steuererklärung selbst.
Erziehe mein Kind allein….na ja, fast abgehakt.
Partys fallen in diesen beiden Wochen nicht massenhaft an.
Also, was nehme ich bloss?
Nächstes Problem: der heimische Teenie soll auch verzichten.
Nun ist der aber von der braven Sorte.
Spontan seine Idee: ich verzichte auf die Schule.
Wobei das wohl eher unter die Kategorie “ überflüssiger Konsum“ denn Sucht fällt.
FB – Verzicht? Völliger Schwachsinn, wenn man zu den Menschen gehört, die reale Kontakte in der Schule erst dadurch hin bekommen.
TV- Verzicht ? Übertrieben, wenn das Ding eh nicht oft flimmert.
Ein Schlachtplan muss her.
Wir verzichten auf etwas, das wir eh nicht tun, so mein Vorschlag.
Und schon bahnt sich das nächste Problem an: nicht jeder ist so unehrlich wie ich. Mein Kind schon gar nicht. Die hält Regeln ein.
Wenn ich mal kritisch zurück denke….ich hätte vermutlich früher auch eher ’ne Grundsatz- Debatte über diese aufgesetzte Verzichts-Aktion gestartet….
Jeden Tag müssen die Kids 2 Wochen lang klassenöffentlich dokumentieren, ob sie den Verzicht durchgehalten haben. Wie das aussieht, kann ich mir schon denken: da wird gelogen, dass sich die Balken biegen, nur die Kids, die mit AS gesegnet sind, nehmen das so ernst, dass man es kaum aushalten kann.
Hoffentlich bescheren sie nicht nur ihren Eltern 2 nervige Wochen, sondern auch den Anstiftern zu dieser Aktion.
Worauf verzichten die eigentlich?
Und nur im Rahmen ihrer Unterrichtsverpflichtung?
Ich werde hier noch diskutieren müssen und meinen Teenie erstmals zur dicken, fetten Lüge anstiften. Muss sie auch mal lernen.
Nur um mal eins klar zu machen: ich finde das Thema Drogen und Konsum wichtig. Und befürworte, dass das in der Schule aufgegriffen wird.
Aber kann man bitte uns Eltern aus dem Spiel lassen?
Wir erklären doch schon den Unterrichtsstoff, pflegen Mappen, suchen Praktikumsplätze und all das, wozu die Lehrer nicht mehr kommen.
Da wird man ja wohl in Ruhe seinen Kaffee schlürfen und sich Nervennahrung in Form von Schokolade rein ziehen dürfen.
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Ich wage mich an die heilige Kuh „multimodale Therapie“.
Was auch immer man zu ADHS liest, immer geht es darum zu beteuern, dass Medikamente allein nichts bringen und auch gar nicht ohne weitere Therapie verordnet werden sollten.
Hört sich erst mal gut an.
Sieht man mal von der absolut miesen Versorgungslage ab, so bringt mich ein genauer Blick auf das, was an Therapie angeboten wird, zum (ver)-Zweifeln an dieser Doktrin.
1. Psychotherapie
Lange Wartezeiten und dann Therapeuten, die sich nicht wirklich auskennen.
Verhaltenstraining. Hmm…
2. Elterntraining
Falls das überhaupt angeboten wird, so richtet es sich meistens an “ ADHS -Anfänger“ und muss selbst bezahlt werden.
In einem guten Elterntraining nimmt Kommunikation viel Raum ein.
Inhaltlich lernen Eltern, wie wichtig Struktur im Alltag ist und sollen diese dann mit Hilfe diverser Pläne und Belohnungssysteme umsetzen.
Klare Regeln, klare Ansagen, prompte Umsetzung.
Keine Ausnahmen. Hmm….
Warum beschleicht mich bei diesen Gedanken so ein mulmiges Gefühl?
Weil ich selbst eine Chaotin bin?
3. Ergotherapie und Co ……na ja, ganz nett aber nicht der “ Bringer“.
Und dann gibt es sicherlich noch so einiges mehr.
Aber braucht man das wirklich und immer?
Was Kindern mit ADHS ( und AS ) in erster Linie etwas bringt, ist Akzeptanz und Wertschätzung.
Eine bloße Konditionierung auf das Funktionieren in unserer Gesellschaft ist nicht das, was wirklich Sinn macht und von Bestand ist, solange es dem Wesen der Betroffenen nicht gerecht wird.
Unsere Kinder brauchen Verständnis für ihre jeweilige Disposition. Das wird sicherlich im Elterntraining vermittelt.
Aber dann geht es zu den Plänen usw.
Nicht zu unterschätzen : Die meisten Therapeuten haben eine sehr bürgerliche Sicht auf die Welt. Vater, Mutter, Kind . Mama ist ab mittags zu Hause.
Alleinerziehend, berufstätig = Alarm.
Multikulturelle Kompetenz? Fehlanzeige.
Das kann man ihnen nicht vorwerfen, aber vielleicht etwas mehr Zurückhaltung in der Bewertung und bei den Ratschlägen erwarten und von den Guten: Reflexion.
ADHSler haben feine Antennen.
Kinder merken sofort, dass sie etwas trainieren sollen, funktionieren sollen, um zu den anderen zu passen.
Das ist das Gegenteil von Hilfe, Unterstützung und Anerkennung der Person.
Sicher müssen die Kinder lernen, in der Gesellschaft zu recht zu kommen. Es geht nicht, wenn ein ganzes Familienleben aus dem Ruder läuft. Wenn man therapeutische Unterstützung darin bekommt, für sein Kind und sich Wege zu finden, den Alltag positiv zu gestalten, finde ich das gut.
Ziel aber ist: sich mit seiner Disposition auseinander setzen, seine Wahrnehmungen nicht negativeren, sie akzeptieren als Teil der Persönlichkeit, Bedürfnisse erkennen, Stärken sehen, Schwächen “ gnädig“ begegnen, eigene Ziele formulieren, individuelle Handlungsvarianten entwickeln, einen Lebensentwurf versuchen.
Dem jeweiligen Alter entsprechend – ja, das kann man schon ganz früh üben und nennt sich im übrigen Erziehung. Diese ist bei ADHSlern bekanntlich um ein Vielfaches anstrengender.
Wenn das gewährleistet ist, dann braucht es nicht zwingend andere Therapien. Dann reichen auch manchmal MPH und Co.
Lieber keine, als schlechte Therapie.
Starres Einfordern und Verfolgen von Plänen ist ein Beziehungskiller.
Starre Belohnungssysteme sind Beziehungskiller.
Dem eigenen Kind überwiegend als Co-Verhaltens-Therapeut zu begegnen ist ein Beziehungskiller.
Keine Ausnahmen? Ist das Leben immer gleich?
Stundenpläne nicht nur in der Schule?
Musizieren nicht nach Lust und Laune, sondern weil es geplant ist?
Kann man die Muse so gängeln?
Dem Kind Gelegenheit geben, verschiedene „artgerechte“ Strukturen zu erleben, für sich zu entdecken und die eigene Variante zu entwickeln, das wär was.
Dem Kind Gelegenheit geben, sich mit Betroffenen aus zu tauschen, gemeinsam Lösungen zu finden, das ist gut.
Dem Kind genau das zu zu trauen, das ist wichtig.
Hilfreich: TOKOLive
Eltern wirklich darin unterstützen, eigene Familienstrukturen zu entwickeln, und seien sie noch so ungewöhnlich, das wäre ein Gewinn.
Ohne innere Sicherheit bleibt alles Konditionierung und dementsprechend instabil.
Dabei ist mir schon klar, dass es Menschen gibt, denen es gut tut, ihren Alltagsablauf quasi mit Exeltabelle ab zu haken. Für diese ist es passend und entspricht ihrem inneren Bedürfnis.
Um nicht falsch verstanden zu werden: ich bin nicht gegen Struktur und Regelmäßigkeit im Alltag.
Unserer Gesellschaft mangelt es daran generell.
Ladenöffnungszeiten, Arbeitszeiten, sportliche Aktivitäten, alles flexibel bis zum geht-nicht-mehr….. Zeit zum Arbeiten und Zeit für Muße…..nur noch individuell und jeder anders.
Kein gemeinsamer Rhythmus der Gesellschaft mehr.
Und dabei weiß man doch, wie gut es tut, wenn sich Atemzüge mit Nahestehenden wie von selbst an gleichen…
Da ist es gut, wenn Familie so etwas bietet.
Aber Zwang zur Konformität : nein danke!
Den Gegnern der Pharmokotherapie das Wort reden, nur um nicht als mütterliche Ruhigstellerin und Kindevergifterin da zu stehen? Niemals.
Was ist mit den Risiken und Nebenwirkungen der allseits gepriesenen Multimodalen Therapie?
Nicht zu fassen, was uns da schon zugemutet wurde.
Zum Glück funktioniert mein Alarmsystem.
Mehr Mut, Leute!
Beispielhaft finde ich die Fähigkeiten-Workshops von autWorker.
Sowas fehlt für Kinder/ Jugendliche im ADHS und AS-Spektrum.
Leider.
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