Bereitschaftsdienst, immer

Auch wenn Erziehung im engeren Sinne nicht mehr von Eltern von Teenies
gefordert wird, Verantwortung tragen wir immer noch.
Viele von uns allein und meistens sind wir Mütter.

Brauchen unsere Kids mehr Unterstützung als Gleichaltrige, zieht sich zwar nicht die Zeit der Erziehungstätigkeit, aber die der Rufbereitschaft hin.
Aus guten Grund sieht unser Arbeitszeitgesetz Ruhezeiten zwischen den Arbeitstagen vor und es ist längst gerichtlich geklärt, dass Bereitschaftsdienst Arbeitszeit ist.
Humane Arbeitwelt – und was ist mit der Familienwelt?

Der Mut der Mücke

Ein Feature von Marie von Guck im Deutschlandfunk beschreibt sehr treffend, wie es in unserem reichen Land zugeht für die Menschen, die bereit sind, sich auf Kinderkram, notfalls auch allein, einzulassen.

Alleinerziehend zu sein, ist in Deutschland Armutsrisiko Nummer eins. Trotz der sich verschärfenden sozialen Lage wächst keine andere Bevölkerungsgruppe so rasant wie diese, und die Zahl ihrer von Armut betroffenen Kinder nimmt stetig zu.

Sind Frauen, die sich entscheiden, Kinder allein großzuziehen, verantwortungslos? Naiv? Fatalistisch? Blind für die Folgen? Oder trotzig?mehr

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Füürtoorn, allennig

Ich weiß nicht, ob Menschen, die in Partnerschaft ein Kind in‘ s Leben begleiten, eine Vorstellung davon haben, wie es auf Dauer ist, eine Multipersona zu sein.
Nicht nur 2-3 Wochen, sondern immer und immer und immer.

Da ist zuerst die liebevolle Mutter/ Vater in unterschiedlicher Ausprägung:
Verständnisvoll, fordernd, albern, ruhig, unternehmungslustig, häuslich, diskutierend, nähend und bastelnd, vorlesend, Fahrrad schraubend, backend, musizierend, Carrera-Bahn spielend, Spiderman- und Hunderassen – interessiert, nachsichtig und streng.

Vor allem aber: der Leuchtturm, der immer blinkt. Auch wenn die Kids schon so tun, als bräuchten sie das nicht mehr. Kommt Stress bei den Kids auf, meist durch Schule oder Wachstumsschmerzen nicht nur physischer Art, muss das Signal verstärkt werden, aber bitte unauffällig. Wenn nichts mehr sicher scheint – dass Signal ist da.

Sicherheit heißt auch materielle Sicherheit.
Nun ist es aber nicht so, dass der eigene Arbeitsplatz unbedingt ein Hort der Beständigkeit ist.
O.k. , das Gehalt ist am Ersten da. Von Zeit zu Zeit aber müsste man noch Schmerzensgeld oben drauf bekommen. Turbolenzen im Job nehmen keine Rücksicht darauf, dass man ja auch noch ein sicher blinkender Leuchtturm ist.

Das eigene Leben gestalten.
Ja, das geben wir lieber nicht auf. Was bliebe denn dann noch….und doch weiß ich, dass gerade das oftmals nicht mehr möglich ist, neben den anderen Anforderungen. Keine Kraft. So einfach ist das.
Wissend um die negativen Auswirkungen der eigenen Vernachlässigung wird Weiterbildung betrieben und auch Hobbys wieder gepflegt.
Und immer schön weiterblinken dabei…

Haushalt, Reparaturen, Steuer und der ganze Kram, für den nie Zeit ist – und die wenigsten von uns Geld genug haben, um sich Erleichterung dabei zu erkaufen.
Mit Anlauf wird auch das gelegentlich angegangen. Ansonsten gilt: nobody is perfekt.

Und trotzdem kann es passieren: das Leuchtsignal wird schwach….fällt vielleicht für einen Tag fast ganz aus. Bei Teenies nicht sooooo dramatisch, aber wenn die Kinder klein sind, eigentlich unmöglich.

Mutter und Kind-Kuren – manche scheuen sich davor, diese in Anspruch zu nehmen. Da muss man sich einordnen, da sind viele, die ihr Leben nicht auf die Reihe kriegen, da sind „doofe“ Problemkinder und das Essen ist nicht so gut wie zu Hause.
Manches mag zutreffen.
Aber: da sind auch nette Menschen, da ist Zeit für dich selbst, da wird gefragt, ob DU was brauchst.
Eigentlich sollte jede/r Alleinerziehende/r so etwas alle 3 Jahre angeboten bekommen. Starke Eltern – starke Kinder.
Die Kliniken dieses Trägers kann ich uneingeschränkt empfehlen : hier

Von Zeit zu Zeit denke ich an mein Leben als kinderlose Single zurück.
Immer viel um die Ohren. Ständig auf Achse. Mittendrin im Leben.
Pünktlich im 9 Uhr im Büro zu erscheinen, eine Herausforderung.
Ist mir völlig unverständlich, wie ich bei der unheimlich vielen Zeit für mich gestresst sein konnte.
Ich muss eine Andere gewesen sein.

Aber ob’s besser war?
Eher nicht.
Ist ja auch schön zu sehen, dass man alles doch ganz gut hinbekommt. Nur ab und an ein kleines Schlückchen von Asterix Zaubertrank….das wär nicht schlecht 🙂

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Sonntags-Balsam

Ein erstrebenswerter Zustand.
Wochenende.
Manche Kollegen schicken Freitags mehr oder wenige witzige Cartoons durch die Gegend, allen gemeinsam die Aussage, dass die Woche nun endlich zu Ende ist und das schöne Leben anfängt.

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Endlich Zeit :
für den Haushalt, Familie, Hobbys, Partner, Shopping, Musik hören, Kurzurlaub, lesen, Garten, Kinder, Steuererklärung, Spaziergang, spielen, Freunde treffen, Sauna, Sport, Theater, Disco, Sportschau , Wlan-Partys und die 5. Staffel von Serie X.
Noch was?
Bestimmt. Auf jeden Fall muss viel erledigt werden und toll muss es auch sein. Erholsam oder aufregend. Am besten beides.

Real life:

Samstag.
Supermarkt, Präsentation gestalten, Cello üben….noch 3 Stunden bis zur Probe, kochen zwischendurch, Teenies Prüfungs-Stress begleiten, Probe, Haushalt, Teenie zum Stadtbummel überreden, ein wenig arbeiten, müde.

Sonntag.
Früh raus, dienstliche Konfliktmails schreiben, Wäsche, Frühstück, bisschen chatten, Drucker anschließen, Konzept für Seminar fertig stellen, aufgeregten Teenie beruhigen, Fortbildung, kochen, Konzept korrigieren, Kaffee, schimpfen……

Das Gefühl von fu***** Sunday taucht auf.
Schönes Wetter. Familien machen auf Familie, Singles erleben Abenteuer, Verliebte bummeln durch die Frühlingsstadt. Teenie sendet “ störe meine Kreise nicht „.

Schwing mich auf’s Rad, die Kamera dabei.
Raus in den Frühling.
Spaziergänger überall.

Gedanken an eine schwerkranke Bekannte, an eine weitere, deren Ehe gerade den Bach abgeht.
Wie es mir vor noch 1 Jahr ging.

Wunderschönes Licht. 1000 Motive.

Junge Leute tanzen Rock‘ n Roll – Klick.

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Einfach stehen bleiben, wann ich will – Klick.

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Schlendern, keine Debatten, kein Generve, Gedanken gehen sonst wo spazieren.

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Gut so, fast alles.

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Sonntag eben.

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