Wer hat, der hat

Ein kleiner Nachlass beschert uns ein paar Tage in einer angenehm ruhigen Welt.
Unser weihnachtliches Domizil, fast schon in Polen, ganz dicht am Meer und noch dichter an den Tieren, deren Rücken das Glück der Erde verheißt, ist alles andere als grau.

Der Parkplatz überwiegend gefüllt mit SUV‘ s und Kraftfahrzeugen gehobener Klasse.
Niemand außer uns reist mit der Bahn an.
Neben nicht mehr ganz jungen Paaren sind auch viele Familien hier.
Solche, die mindestens einen Vierertisch benötigen.

Im Restaurant bahnt sich zu Beginn ein kleiner Konflikt an: die Platzierung der Zweiertische gefällt mir nicht, ich möchte ans Fenster mit Blick auf die Weiden….aber da sollen wir nicht hin.
image
Hmm…. freundlich setzte ich mich durch.
Dieser Platz eröffnet mir neben dem weiten Blick die Möglichkeit des Verhaltens-und Sozialstudiums der anderen Gäste. Sowas mach ich gerne, besonders wenn ich ohne Gesellschaft reise ( Teenie zählt hier nicht, denn bei den Mahlzeiten glänzt sie weitgehend durch Abwesenheit, wenn nicht körperlich, dann gedanklich…).

Nicht zu übersehen der Pascha vor Ort.
In Begleitung einer Dame in passendem Alter nebst 10-jähriger Tochter.
Was so eigentlich nicht stimmt, denn ich sehe überwiegend D: sie deckt jeden morgen fleißig den Tisch, nicht das Geschirr, das steht schon immer da, aber sie bringt den Brötchenkorb, Wurst-und Obstteller, Saft und überwacht die Zubereitung von P’s morgendlichem Tee. Dann kommt die kleine Madame und darf schon mal Platz nehmen.

Und dann ER.
Nimmt Platz, speist, verkündet den Tagesplan.
D und M nicken.

Am zweiten morgen hatte ich ja noch gehofft, D würde nun verwöhnt werden…. leider Fehlanzeige.
Wie ich dank indiskreter M erfahren habe, handelte es sich um ein selbstständiges Arztehepaar, P sei der Chef von D und diese Chefin der Arzthelferinnen.
M, einst ebenso wie ihre Eltern Besitzerin eines eigenen Pferdes, traut sich nicht mehr so Recht hinauf aufs Roß und muss nun im Hotel allein rumhängen, da D und P jetzt ohne sie auf ihren mitgebrachten Tieren spazieren reiten.
Ein wenig erstaunt mich M schon: sie wäre schon gern öfter beim reiten, sagt sie, so 2x in der Woche, aber das ginge alles nicht mehr seit sie in der 5. Klasse sei, wegen Mathe.
Wie einsichtig.
Wo ist nur das : ‚meine Eltern sind ja soooo gemein!‘ ?

Mein Tagesablauf erschöpft sich in wechselnden Wald-und Strandspaziergängen, Sauna, lesen, essen und trinken.
Die Leute/ Familien hier bleiben unter sich.

Nett anzusehen die beiden alten Brüder. Der eine bestimmt schon über 70 aber noch immer im coolen schwarzen Kapuzen-Shirt und Nikes.
Sie reden miteinander, lachen, sitzen einfach nur da.

Man kommt hier nur begrenzt in ’s www.
Zu erst bin ich etwas genervt, aber dann genieße ich es. Erwachsene wie Kids treiben sich für’s daddeln im Foyer herum… so etwas sieht man sonst nur bei den Kids mit Gameboys, dass alle auf einem Haufen hocken.
Allerdings wird die Frauenquote Ü25 nicht eingehalten….vermutlich müssen die Zimmer aufgeräumt werden?

Familie Perfekt ist eigentlich auch ganz nett.
Papa Perfekt ist ein geduldiger. Er daddelt die ganze Zeit am Tablet, nimmt ab und an den Baby-Hund, der noch nicht ganz so perfekt ist, weil gerade erst vom Weihnachtsmann gebracht, und lässt Frau Perfekt die Dinge mit den perfekten Töchtern regeln. Die da sind : Tochter 1 (12 J.) , hat keinen Bedarf an nichts, aber Tochter 2 (10 J.) muss unbedingt ein ganz großes Pferd reiten. Weil sie ja mit ihren 10 Jahren die jüngste in der 6. Klasse ist und auch immer so behandelt wird.
Die Reitlehrerin findet das gar nicht so gut und ich versuche meinen Mund zu halten. T 2 bekommt also ein Riesenpferd und kommt damit nur begrenzt klar.
Am nächsten Tag kommt Mutter Perfekt auf mich zu und erzählt mir, dass ihre Mädels hier nicht mehr reiten wollen, weil der Unterricht so demotivierend sei.
Aha …sag ich da.

image
Meinem Sprössling geht es derweil richtig gut.
Ihr machen die Reitstunden Spaß. Das ihr zugeteilte Pferd ist genau nach ihrem Geschmack und die Chemie stimmt vom ersten Augenblick an.
Da sie nicht besonders groß und schwer ist bekommt sie ein Kleinpferd, auf dem man schon was können muss, da es etwas schwieriger zu reiten ist.
Sie weiß schon längst, dass das Stockmass eines Pferdes nichts über dessen Qualität aussagt und freut sich auf die Herausforderung.
Die Reitlehrerin macht Unterricht im besten Sinne. Wertschätzende, hilfreiche Kritik, Lob bei gelungener Umsetzung. Abwechslung bei den Lektionen. Es reicht ihr nicht, dass die Reiterinnen sich herum tragen lassen. Den Pferden übrigens auch nicht. Teenie berichtet erfreut, wie sensibel und gut ausgebildet ihr ( immerhin ) Schulpferd ist.

Ich schaue zu und erfreue mich an ihrer Entwicklung.
Keine Mathenote dieser Welt hätte mich davon abgehalten, meiner Tochter den geliebten Umgang mit Pferden/Tieren oder das Musizieren zu verbieten/ reduzieren.
Und nun sitzt sie da wie angeklebt auf dem galoppierenden Pferd.
Mit aufmerksam-entspanntem Gesicht und Körper.
Strahlende Augen, wenn sie das Pferd nach dem Reiten in die Box stellt. Beim Misten und Füttern hilft. Sich mit Stallbewohnern wie Katzen, Nager und Ziegen anfreundet. Absolutes Highlight: mit den Reitlehreinnen abends die Jungpferde freispringen lassen. Stolz auf das entgegengebrachte Vertrauen von Mensch und Tier.
Mit sich und seiner Umgebung im Einklang sein können, ist etwas ganz Besonderes. Sich am Dasein erfreuen.
Ein Können, das in der Schule irrelevant ist.

Nicht so im Leben.
Unsere Wellness-Tempel, Adventure-Agenturen, therapeutische Einrichtungen diverser Art haben Hochkonjunktur. Aber die muss man sich erst mal leisten können.
Hätte ich mich in der Schule bloß mehr angestrengt…..ein gängiger Selbstvorwurf.
Wird nicht anderes herum ein Schuh draus: hätte ich bloß Mathe Mathe sein lassen können, hätte ich doch nur vor der Ausbildung/ Studium 1 Jahr Erlebnisse gesammelt…..
Wie kann ich lernen, mit Anforderungen so umzugehen, dass sie mir nicht schaden?
NEIN zu übersteigerter Anforderung zu sagen?
image
Wer ein hochsensibles Kind mit sensorischen Integrationsstörungen hat, weiß um dem den ungeheuren Wert des oben beschriebenen gelassenen Zustands.
Kein Alarm mehr in den Momenten, in denen all die verschiedenen Sinnesreize in Bewegung übersetzt werden müssen.
Immer seltener auch in anderen Situationen.

Noch ein ungewöhnliches Paar verbringt seine Weihnachtstage hier. Sie genießen gemeinsame Zeit in unaufgeregter Weise. Dennoch ziehen sie viele Blicke auf sich. Simply Vater mit kleinem  Sohn. Geht doch😊

Das Schwimmbad ist der einzige kleine Stachel unserer Reise.
Teenie wäre schon gern rein gegangen, im Gegensatz zu mir mag sie warmes, nicht allzu tiefes Wasser. Aber immer, wenn sie Zeit hatte, waren Tobe-Lena, Arschbombe-Karl, Kreisch-Otto und Was-Ich-Alles-Kann-Maja darin.
Keine Chance, sich nur vom Wasser tragen zu lassen, zu entspannen.
Gut : kein Gruppenzwang hier.

Wir segeln diese Tage eher allein zwischen all den Menschen, was durchaus nicht unangenehm ist.

In der Zwischenzeit hat sich P für mich zum Ekel E entwickelt.
Mehrmals musste ich mit anschauen, wie er seiner kleinen M auf den Hintern klapste, so wie Chefs es im Kino bei wasserstoffblonden Sekretärinnen tun.
Dieser Gestus von ‚ gehört mir ‚!
D hat das gesehen, ist aber wohl selbst nichts anderes gewöhnt.
Protest weder von ihr noch von M.
Ist das der Preis für’s luxuriöse Leben?

Die Tage plätschern so dahin.
Mich lockt nur das Meer weg vom Hotel, Teenie der Stall.
2 x leiste ich ihr Gesellschaft beim Reiten, mittlerweile mag sie das wieder.
Soviel zum ‚in Ruhe altern‘ …
Man sagt ja, ADHSler hätten einen Reifungsrückstand, sicherlich gilt das auch für das Erreichen des Verfallsdatums.
Nach anfänglichen kleinen Unsicherheiten erinnert sich mein muskuläres Gedächnis, ich habe Spaß an der Bewegung in 1,80 m Höhe und mir meinen Saunagang redlich verdient.
Das bisschen Muskelkater nehme ich gerne hin.
image

Lebensmotto

Hatte meine Oma also doch Recht: was du einmal gelernt hast, das kann dir niemand nehmen.
Niemals hat sie dies auf Schulwissen beschränkt.
Sie musste es ja wissen, nach 2 überlebten Weltkriegen war das nicht nur ein Spruch für sie – mich hat sie damit durch und durch geprägt.
Selten habe ich das so deutlich gespürt wie hier.
Unser Reichtum liegt im Tun, nicht im Haben.
Diesen unendlich beruhigenden Gedanken im Kopf, lassen wir uns vom Hausmeister zum Bahnhof fahren.
Gelegentlich habe ich mich wie eine Besucherin im Zoo gefühlt.
In erster Linie aber nehmen wir schöne Erlebnisse und einige neue Erkenntnisse mit nach Haus.
image
Ich freue mich über Feedback. Um einen Kommentar zu schreiben, muss man nicht registriert sein.

Unter(m) Strom von A nach W

Mein Job führt mich heute aus dem mir vertrauten Stadtteil A in die mir relativ unbekannte Gegend, die 1962 durch die große Stumflut bekannt wurde: W.
Mit einer kleinen Startverzögerung, resultierend aus der Notwendigkeit mütterlicher Assistenz starte ich per Velo in Richtung Hafen.
Hamburgs teuerste Baustelle, von weitem sichtbar trotz morgendlich-herbstlichem Dunst.
Ein Luxus-Anblick, in mehrfacher Hinsicht.

20130829-210217.jpg

Elbtunnel, der alte.
Runter geht’s mit dem Personenaufzug.
Die Frühschicht ist schon durch, nun radeln hier nur vereinzelte Büromenschen entlang.

20130829-210301.jpg

Der freundliche Liftführer nimmt uns mit dem Autoaufzug mit nach oben.
Ein selten gewordener Arbeitsplatz.

Ich habe keine Ahnung, wie ich genau zum Veranstaltungsort komme.
Ich nehme es gelassen, heute bin ich nur Teilnehmerin einer Tagung.
Mein Navi lässt mir die Wahl zwischen Auto und Fußgänger. Fahrräder kennt es nicht.
Erst Recht keine barrierefreien Wege.
Ich entscheide mich gegen die Hauptstrassen.

Industrieromantik.

20130829-210405.jpg

Die morgendliche Fahrt durch den Freihafen erinnert an frühere Ausfahrten mit meinem Motorrad, der Sonne entgegen. Ja damals…..

Gefühlt müsste ich abbiegen, aber das Navi sieht das anders. Mit der Folge, dass ich die vom Navi befohlene Strasse nicht finde und Bekanntschaft mit „Lands End“ mache.

20130829-210822.jpg

Retour.
Irgendwie schaffe ich es, aus dem Brücken-Kreuzungs-Gewirr heraus zu kommen und meinen Weg wie gewünscht auf dem Hauptdeich fortzusetzen.

20130829-211255.jpg

Die Zeit wird knapp.
Ich verliere noch 2 Mal den rechten Weg….und genehmige mir dennoch den einen oder anderen Klick.

Ich werde zu spät kommen.
Wie so manches Mal Menschen mit Orientierungsschwierigkeiten aufgrund einer Behinderung.
Wie wäre es, wenn ich häufig auf dem Weg zur Arbeit in dieser Weise ausgebremst würde?
Hätte ich die Gelassenheit, mich neu zu sortieren oder würde ich in die Nähe von Panik oder Lähmung kommen?
Ich spüre den Druck und versuche, ihm nicht nachzugeben.
Mir macht Zeitdruck nicht viel aus, ich gehöre eher zu den Menschen mit eingbautem Turbo.
Aber langfristig betrachtet tut auch mir das nicht gut, was ich schon einmal bitter zu spüren bekam.

Achtsamkeit.
Diese Tagung möchte ich nicht schon abgehetzt und genervt beginnen.
Ich bin da.

20130829-212217.jpg

Glück gehabt: die ersten 30 Minuten war Zeit für Kaffee und Stöbern an den Info-Ständen.
Ich fiel nicht unangenehm auf, musste mich nicht für meine Orientierungslosigkeit entschuldigen/rechtfertigen, konnte mich entspannt und guter Dinge zu den Pünktlichen gesellen und meinen Kopf auf „input“ einstellen.

20130829-235357.jpg

Mehr über diese Tagung gibt’s demnächst.

Ich freue mich über Feedback. Um einem Kommentar zu schreiben, muss man nicht registriert sein.

MorgenKlick goes on

Ich hatte mir das so schön ausgemalt:
“ Give me five “ hat gut funktioniert.
Meine Sterne standen bestens.

Und dann kam erst mal : nix.
Letzte Woche die Nachricht: eine Jury bewertet die Fotos jetzt. Anfang dieser Woche gibt es das Ergebnis.

Leichte Verunsicherung – was ist, wenn Doppelklicks nicht zählen, nicht die nach Feierabend und die bei Regenwetter nur halb?
Nachfragende Freunde werden vertröstet.
Dabei sein ist alles.

Dennoch immer wieder dieses Bild vor Augen: eine mail, in der steht, dass MorgenKlick Top 1 ist, dass ich kommen soll, den Gutschein oder die Kamera abholen.
Und wie ich dann los lege.

Mittwoch: das Telefon klingelt ….hier ist die Volkshochschule…..SIE HABEN GEWONNEN !

Jubel- hüpf – spring!
Wie cool ist das denn!?!
So etwas Wertvolles hab ich noch nie zuvor für “ lau “ bekommen…ohhhh yeahhhh!

Ups, eine kleine Panne bei der vhs gibt es. Kein Gutschein, keine Kamera direkt in die Hand.
Geld auf‘ s Konto.

Oha, das ist gefährlich.

Teenie: da kriegen wir 2 gute Handys für……
Selbst: die Waschmaschine…..wie lange die wohl noch macht?

Weg mit den Bedenken! Eine coole Kamera wollte ich gewinnen. Darauf habe ich hin gedibbert. Dafür habt ihr geklickt.

Ein dickes, fettes MERCI, THANKS, DANKE allen, die den MorgenKlick nach vorn gebracht haben!

Und nun: Testberichte lesen. DSLR, DSLM oder DSLT?
In diversen Foren tauschen sich meist männliche Fotofreaks aus. Einer schlauer als der andere.
Ich kicke mich durch’s www.
Frage ein wenig rum im Bekanntenkreis.
Selbstverständlich mache ich einen Abstecher in die Fotoabteilung eines großen Technikhauses, wo ich einen etwas älteren Verkäufer mit meinen Fragen nerve.
Und er mich: viele Damen nehmen gern die kleineren Kompaktkameras…..jaja.

Sein junger Kollege eilt mir zur Hilfe und mit ihm kann ich diverse Modelle ausprobieren, nach Blendenstufen, Autofokus mit mittigem Kreuzsensor, Bildrauschen und Anderem fragen. Er ist begeistert über meine mir am Abend zuvor angelesenen Stichworte und legt los und lässt sich durch meine laienhaften Fragen weder bremsen noch zu herablassendem Verhalten hinreißen.

Diesen ganzen Technik-Kram finde ich spannend.
Mein früherer Physiklehrer würde tot umfallen, wenn er das sehen könnte.
Aber eigentlich hätte er verdient, dass ich ihn umhaue.

Ich gestehe und das meine ich ernst: ich liebe Testberichte, besonders über technische Geräte, und mit Genuss werde ich auch das Handbuch zur Kamera inhalieren.

Bloß, das hilft mir meistens nicht im Geringsten weiter. Ich bin eine Bauch-Entscheiderin.
Das Gerät in der Hand halten, das Material fühlen, durch das Menü klicken , Probefotos…..und dann funkt es oder nicht.

20130315-000048.jpg

Was aber wirklich schwierig ist: in Erwartung des Geldsegens nicht sofort los stürmen und zur Tat schreiten. Weiß die VHS eigentlich, was sie da so einer impulsiven, handlungsfreudigen Chaotin abverlangt?

Ich freue mich über Feedback. Um einen Kommentar zu schreiben, muss man nicht registriert sein.

.

MorgenKlick goes public

Na immerhin.
Während in der Volkshochschule die Jury noch mit Bewerten zu tun hat und das Ergebnis zu Beginn der kommenden Woche bekanntgeben will, ist die Idee vom MorgenKlick nun stadtbekannt.
Was mich freut. Wenn nun auch jeder weiß, dass ich ein schickes Burn- Out hatte.
Aber da ich mich, mit Hilfe des MorgenKlicks, dieses Blogs, emoflex und einigem Anderen wieder auf der Positiv-Seite des alltäglichen Chaos befinde, ist es mir wurscht.

Find ich sowieso blöd, diese Tabus, wenn‘ s um psychische Erkrankungen geht.

20130308-084027.jpg
(Hamburger Abendblatt 7.3.13)

Dann werd‘ ich mal brav bis nächste Woche warten.
Ist Geduld doch meine absolute Stärke.

Ich freue mich über Feedback. Um einen Kommentar zu schreiben, muss man nicht registriert sein.

Help ! MorgenKlick

Heute eine Bitte in eigener Sache.
Für meinen blog brauche ich Fotos.
Für schöne Fotos brauche ich eine Kamera – am besten eine gute.
Die hab‘ ich aber nicht und kann sie mir auch nicht kaufen….

Also versuche ich eine zu gewinnen.
Unsere Volkshochschule macht einen Wettbewerb: mein liebster Lernort.
Also schick‘ ich einen meiner MorgenKlicks ein.

Was das ist?
Ganz einfach: nach einer langen Zeit, in der ich zuviel gearbeitet, zu schnell gelebt, mich zuviel um andere gekümmert und zu wenig auf mich aufgepasst habe kam es wie es kommen musste: rien ne va plus.
Während ich mich wieder aufrappelte, erfand ich kleine Rituale, die mich zum Innehalten “ zwingen“ und die mir schon längst lieb geworden sind.

Mein liebstes ist der besagte MorgenKlick: jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit
mache ich ein Foto…..meine Gedanken sind nicht schon im Büro, sondern begleiten meinen Blick auf der Suche nach einem guten Motiv.

Achtsamkeit- Entschleunigung- Klick

Und nebenbei entreiße ich meinem Arbeitgeber eine halbe Überstunde.
Veröffentlicht in kleinem Kreis, täglich – und sorgt so wiederum bei anderen für ein kleines Innehalten.
Der Wettbewerb ist fast vorbei. Ich bin in sehr guter Position. Aber ein WC – Bild ( coole Idee) ist immer wieder vor mir.

Need a little help from my friends!

Gebt mir bitte Sterne und nehmt sie den Mitbewerbern -ja, das ist gemein; kleiner Trost: 1 Stern bleibt- …aber sonst wirkt es nicht.
Wenn euch mein Foto und die dahinter stehende Idee gefãllt ….und ihr hier schöne Fotos sehen wollt:-)

http://www.vhs-hamburg.de/lernort

Mein Foto, unterwegs mit dem Rad zur Fortbildung:

20130227-070241.jpg

Danke. Merci. Thanks!

Update

Ganz vergessen zu erwähnen, dass ich auf diese Weise zu mehr Bewegung komme. Mit dem Rad zur Arbeit ….fast jeden Tag zu jeder Jahreszeit 🙂

Ich freue mich über Feedback. Um einen Kommentar zu schreiben, muss man nicht registriert sein.

Meine Hohe Schule der Achtsamkeit

Achtsamkeit soll ja gut gegen Stress, Burn Out und was weiß ich noch alles sein.

Als ich kürzlich die Gelegenheit hatte, regelmäßig an solchen Übungen teil zu nehmen
– um ehrlich zu sein, ich konnte mich nicht drücken- habe ich gelernt:

  • Wahrnehmen
  • Beschreiben oder Teilnehmen
  • Wirkungsvoll

Wahrnehmen finde ich nicht so schwierig. Nur dass man immer so viel Zeit dafür bei den Übungen hatte …
Beschreiben oder Teilnehmen …. na ja, geht so. Der Haken an der Sache ist nämlich, dass man nichts bewerten darf. Prima, wo doch eine meiner besonderen Begabungen ist, sofort alles gut oder schlecht zu finden. Also, daran muss ich noch arbeiten …
Wirkungsvoll – klar, ich mache alles immer gerade gut wie ich kann …. das mit der Zufriedenheit damit steht auf meinem Übungszettel.
Stichwort üben: zu Hause setze ich mich natürlich eher nicht hin und mach so was.

Aber ich habe ein optimales Übungsfeld gefunden:

Mit dem Fahrrad in der Großstadt:

Ich freue mich über feed-back. Um einen Kommentar zu hinterlassen, muss man nicht registriert sein.
Wahrnehmen – lebenserhaltend
Beschreiben – Rennrad von hinten, schnell; Auto von rechts, Fahrer telefoniert; Mutti mit Kinderwagen auf Fahrradweg usw … geht in sekundenschnelle
Teilnehmen – habe ich eine Wahl?
Wirkungsvoll – ich wurschtele mich irgendwie durch diesen Dschungel durch und komme da an, wo ich will, Zustand unterschiedlich.

S T O P P !

Da war doch noch was … ach ja, nicht bewerten.
Also das ist echt die Hohe Schule der Achtsamkeit.

Der Wahnsinnige mit dem Rennrad ist einfach da…kommt schnell auf mich zu …. egal ob der wahnsinnig ist, ich lass ihn einfach…das Auto da von rechts, der Fahrer telefoniert, zur Kenntnis genommen, er hat mich nicht erwischt … strampel weiter … die Mutti stellt da ihren Kinderwagen ab wo ich durch muss … langsam bremsen, Gang runter schalten, drum herum fahren ohne Fußgänger anzufahren, wieder hoch schalten, strampeln…

A T M E N nicht vergessen…aber das ist ´ne andere Übung.