Be yourself on the balkony

Bei anderen sieht das immer so einfach aus.
Spätestens im Dezember will der Arbeitgeber die grobe Urlaubsplanung.
Im Frühjahr werden dann die Haupturlaube abgesprochen.
Frühbucher-Rabatte winken.

Wir sind “ Familie Umständlich“ .

Nicht alle Jugendfreizeiten sind für Teenie geeignet.
Viele nicht für mein Budget.

Jugendliche müssen Ramba-Zamba lieben, sich gern beim Rafting, an Felswänden, beim Mannschaftssport austoben. Für die eher vergeistigten Kids gibt es Bildungs- und Sprachreisen incl. high-life, natürlich viel lockerer als Schule. Ja ja.
Das will Teenie nicht. Sich genauo strecken und mithalten müssen wie täglich im Schulalltag.

Zu meinem Teenie passen da eher viele Erwachsenen-Angebote. Warten auf’s entsprechende Alter, was soll’s.

Nach einer gemeinsamen Urlaubsreise ist uns beiden nicht. Haben wir doch im vergangenen Jahr gemerkt, wie gut uns beiden eine gewisse Zeit der Trennung tut.

6 Wochen Ferien ohne Freunde ist verdammt lang.
4 Wochen Urlaub und davon nur 2 ohne Teenie, noch dazu auf Balkonien, nicht.

Ich bin gierig nach Zeit für mich.
Nach meinem eigenen Rhytmus. Allein sein oder mit Menschen, mit denen ich Interessen teile.

Willst du mich los werden?

Darf eine Mutter da “ ja “ sagen?
Ich hab’s gemacht und erklärt warum. Teenie hat’s verstanden, lebt und liebt mich noch.

In der allergrößten Not – muss Vaddern ran.
Selbst gerade über die Runden kommend und vom Schichtdienst ausgelaugt, nicht so einfach.
Teenie will, dass er dann HIER wohnt. Geniale Idee.

Mir egal – ich kaufe mich frei und sponsere eine Reise der beiden, bekanntlich ist unsere Familie nicht nur in deutschen Landen anzutreffen.

Wer jetzt denkt, da soll sie doch lieber das Geld nehmen und selbst weg fahren….ist damit nicht der Einzige. Alles gecheckt.
So einfach ist es aber nicht. Erfahrungsgemäß kann ich mich auf Vater-Kind-Vorhaben nicht 100%ig verlassen. Mein Budget ist nicht Sommerkategorie-tauglich. Irgendwo hin fahren, nur um weg zu kommen? Nö.

Also werde ich in‘ s Büro traben, wenn Teenie mit Vaddern los ist. Dabei dennoch das feeling von Urlaub haben.

Ach, während Teenie dann das erste Mal in ihrem Leben die Helle unter den Dunklen sein wird, werde ich ein kleines Tränchen weg drücken müssen. Nicht weil Teenie weg ist, sondern weil ich das gerne mit erlebt hätte. So gibt es dann auch mal ein einzigartiges Erlebnis zwischen Vater und Tochter ….ja, diesmal habe ich nur die Rolle des Zaungastes.

Es folgen 2 Wochen mit Teenie in heimischen Gefilden mit chillen, zanken, Spaß haben.

Dann mein high-light: 10 Tage verwildern auf Balkonien und Umgebung, während Teenie sich unter musikmachende Artgenossen begibt.
Vielleicht gibt es in der Zeit ja noch mehr Zurückgebliebene ….

Hey, ist doch gar nicht so übel!

P.S. : mein absoluter Urlaubstipp für Singles mit Kind hier

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butten oder binnen?

Wieder einmal bin ich dabei, ein wenig das Jahr zu planen.

Was liegt an?
Welche Ferienfreizeit für Teenie?
Wieder wie im letzten Jahr mit anderen ADHSlern oder mal was anderes?
Teenie möchte natürlich das Gewohnte und was Neues.
Gar nicht so einfach, etwas passendes zu finden, wenn der Teenie spezielle Interessen hat, die man eher nicht bei Gleichaltrigen findet. Und dann muss es auch noch bezahlbar sein.

Der erste allgemeine Schulabschluss steht an.
Was fachlich zu bewältigen ist, muss es noch lange nicht in der Prüfungssituation sein.
Manche Menschen dürften gar nicht wissen, dass sie gerade geprüft werden….denn eigentlich ist jemand, der mit Blockaden zu kämpfen hat, nicht in einem prüfungsfähigen Zustand.
Pech eben…

Wir wollen uns nicht verrückt machen lassen.
So oder so wird es einen Weg geben. Das Potenzial ist da.
Noch fehlt auch die Motivation nicht.
Beim Stöbern im Netz zu diesem Thema bin ich wieder einmal darauf gestoßen, dass wir am falschen Ende der Republik leben.
Der Norden ist ADHS-mäßig Brachland.
Dementsprechend auch die Unterstützung des Übergangs von der Schule
in‘ s Berufsleben.

Ein Projekt, welches mir sehr gut gefällt, läuft seit 2011 bei der Bundesvereinigung SeHT e.V. :
Job-Pate
, zu finden auf der HP unter “ Aktuelles“. Vergleichbares gibt es hier nicht.
Wenn doch, lasst es mich bitte wissen!

SeHT e.V. bietet auch einige sehr interessante Veröffentlichungen, die gerade günstig zu bekommen sind. Besonders zu den Themen Hilfe zur Selbstständigkeit. Auf der HP unter „Literatur/Veröffentlichungen“.
Auch wenn die Broschüren und Tagungsbände nicht mehr ganz neu sind, bleiben sie sehr informativ.

Ja, und was plant Muttern?
Lebenslanges Lernen ist angesagt.
Teenie läßt wieder mehr Luft zum Atmen, und die Knochen sind noch nicht zu morsch.
Man sagt uns ja nach, dass wir später reifen und länger jung bleiben.
Da lässt sich doch was draus machen!

Mein musikalisches Ziel in diesem Jahr: Take Five mit 9 Celli, ungefähr so wie von The Portland Cello Project :

Muss nur noch meine Cello-Queen, die unsere Combo leitet, vom Klassik-Trip abbringen 😉

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Frisch vom FachMANN

Heute morgen schon geärgert.
Das kommt vom Zeitungslesen, ausnahmsweise mal die blogzeitschrift freiewelt.
Twitter macht’s möglich.

FreieWelt.net: Dr. Maaz, Sie sind einer von 24 Fachexperten, die den Appell „Krippensubvention ist „Fernhalteprämie“ von der Elternliebe“ unterzeichnet haben. Die Bundesregierung unternimmt derzeit alles dafür, so viele Krippenplätze wie möglich zu schaffen. Warum halten Sie das für falsch?

Dr. Maaz: …….Dabei ist vor allem die Qualität der ersten Beziehungserfahrungen für die Entwicklung des Kindes von zentraler Bedeutung. Die Mutter hat deshalb eine herausragende Wichtigkeit, weil sie durch Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit die ersten Erfahrungen des Kindes nachhaltig prägt – bis zur Entwicklung des Gehirnes. Diese Bedeutung der Mutter kann in den ersten 3 Lebensjahren nicht ohne wesentliche Wirkung auf das Kind delegiert werden (z.B. auf den Vater, Geschwister, Großeltern, Tagesmutter, Krippenerzieherinnen). Jede Trennung des Säuglings von der Mutter bedeutet Stress für das Kind, der nur durch die Erfahrung, dass die Mutter sicher wiederkommt und zur Verfügung steht, gemildert werden kann. Deshalb ist eine Krippenbetreuung – je früher umso mehr – immer eine schwere Belastung für das Kind.

mehr

Keine z.B. afrikanische Mutter würde überhaupt auch nur auf die Idee kommen, sich 24 Stunden ausschließlich allein um ihre Kinder zu kümmern ….dieser Fokus nur auf die Mutter….aber dann die Kleinen allein im Kinderzimmer schlafen lassen und von Schlafstörungen reden wenn die Kids das mit 6 noch immer nicht wollen….es lebe der eurozentristische Blick unserer sogen. Experten auf die Seele der Menschen.
Aber dazu habe ich mich hier schon mal ausgelassen…

Wie wärs zur Abwechslung mal mit Betreuung durch die Väter?
Kenne welche, die sind richtig gute Mütter!
Auch nicht schlecht für die Kids.

Und zufriedene Mütter erst Recht nicht.

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Mach hinne II

Puh, wenn das afrikanische Zeitgefühl auf ADS oder was auch immer Zeitgefühl stößt, kombiniert mit Muttertaubheit, dann sieht das so aus:

Ich jogge mit 2 Zieh-Reisetaschen zum S- Bahnhof, der geliebte Teenie dödelt mit Umhängetasche im “ ich geh in der Sonne spazieren“ -Tempo hinterher….schweiß gebadet S-Bahn und damit Zug am hbf erreicht….dann ist Vaddern dran, aber der hat den eher ruhigen Teil der Reise.

Nun könnte man ja sagen: lass Teenie auflaufen.
Würde ich auch gerne.
Was ich weniger gerne habe, ist den darauf folgenden Ärger.
Nicht mit Teenie, den hätte ich in diesem Fall sogar genossen.

Nein, Vaddern hatte extra einen Kumpel “ angeheuert“ , um gemeinsam Teenie in den gefährlichen Osten zu begleiten. Ist so, dass dunkelhäutige Menschen sich in bestimmte Regionen der Republik gegenseitig begleiten, wenn sie da schon hin fahren.

Ich selbst habe dort nicht mehr Fremdenfeindlichkeit mit Teenie erlebt als hier auch…einschränkend muss ich aber sagen, dass auch ich bestimmte Gebiete als Urlaubsziel von der Karte gestrichen habe. Das tut mir weh. Musste ich doch deshalb 2 lieben Freunden aus einer ostdeutschen Hansestadt aus diesem Grunde dieses Jahr sagen, dass wir keinen gemeinsamen Urlaub machen: Martin Luther kam bei deren Teenie in der Schule dran und es bot sich eine lutherische Sight-Seeing-Reise an, die dann ohne uns statt gefunden hat.

Zurück zu Vaddern: der wäre sauer gewesen, hätte Teenie nicht begleitet und aufgrund des Gepäcks, welches angesichts der Aussicht auf männliche Muskelkraft etwas großzügiger ausgefallen ist ( ja, der blöde Haarglätter konnte nun doch mit, ebenso wie andere lebenswichtige Party-Utensilien ) hätte ich dann mitfahren müssen.
Vom Gemecker Vadderns, Empfehlungen für Erziehungsmaßnahmen incl. der Erwähnung der von mir bereits versäumten Sanktionen die Folgetage ganz zu schweigen.

Am Bundesbahn-Zielort hätten dann weitere Menschen sauer auf mich sein können. Niemand fährt gerne 30 km ohne Grund durch die Pampa und wiederholt das Ganze dann auch noch für Madame, wenn sie denn endlich mal erscheint. Wieweit die Einsicht in meine erzieherische Konsequenz gereicht hätte, kann ich nicht abschätzen. Auf jeden Fall hätten wir keine Pluspunkte für zukünftigen Abhol-Service gesammelt.

Also mütterlichen Turbo höchste Stufe und los geht’s wie beschrieben.

Teenie ist nun selig unter seines Gleichen.
Ich habe pubertätsfreie Tage.
Die Ruhe ist ungewohnt.
Ich kann mich bewegen wie ich will, unkritisiert kauen, sitzen, atmen, husten, lachen, reden, musizieren, nix tun, singen, Musik hören, Buch umblättern….und ins Bad, wann ich will.

Das muss FREIHEIT sein!

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Unperfekt entspannt durch den Advent 4

Alleinerziehend.
Besonders im Advent eine Multi-Persona.
Kein Mensch kann alles alleine schaffen, besonders nicht Termine, die zeitgleich sind.
Das Geld kann nur einmal ausgegeben werden.
Das Budget ist meist kleiner als die Wünsche.
Deine Energie ist begrenzt.
Kinder verstehen das besser, als du denkst.
Die schaffen nämlich auch nicht immer alles.

Wie wär’s mit einer kleinen Wunscherfüllungsreise?

Setzt euch zusammen. Macht es euch gemütlich.
Und nun darf so richtig geträumt werden.
Ich wünsche mir…..Ideelles, Materielles, Reales, Fiktives, Braves, Verrücktes ……ohne Grenzen, schön ausgemalt.
Jede/r ist mal dran, du auch.

Keine/r wird mit seinen Wünschen und Träumen übersehen. Das reduziert das nervige dauernd daran Erinnern einerseits und Abwürgen andererseits.

Nicht Alleinerziehend?
Macht nix – Reisefreiheit gilt für alle.

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Wunder der Technik?

Arbeiten und spielen.
Beides gleichzeitig

In Windows 8 können Sie Ihren PC auf eine neue Art nutzen. Alles funktioniert aber immer noch so, wie Sie es von einem PC erwarten. Docken Sie zwei Apps zum Multitasking nebeneinander an.* Surfen Sie mit Internet Explorer 10
in einem für Fingereingabe optimierten Web, und nutzen Sie Ihre Lieblings-App, oder sehen Sie sich ein Video an, während Sie nebenbei Dinge erledigen. In Windows 8 können Sie ganz einfach zwei Dinge gleichzeitig tun.

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Na toll. Diese Werbung habe ich gerade auf dem Rechner gehabt. Ich fühle mich gedrängelt, in meinem Oberstübchen befasse ich mich zur Zeit noch immer mit der spannenden Frage ob ich meinen ollen Rechner von Vista auf Windows 7 umstellen soll.
Und nun kommen die mit W 8…

Spielen und arbeiten finde ich klasse.
Irgendwas mache ich sowieso immer nebenbei, warum also nicht mal arbeiten?
Ob mein Arbeitgeber da mit zieht ist eher fraglich, so spießig wie der ist.

Es ist nicht verboten, dass ich in einer Sitzung bei einem weniger wichtigen Tagesordnungspunkt meine mails checke und beantworte oder heimlich wichtige Dokumente verfasse. Hab ja schließlich so ein Dienst- mobil -Dings bekommen. Probleme gibt’s nur, wenn er den Punkt für wichtig hält und ich nicht.

Bislang habe ich das gemacht, um irgendwie die Einhaltung meiner Arbeitszeit hin zu bekommen. O.k. – und um nicht vor Langweile vom Stuhl zu kippen, manchmal.
Soduko, eine häufige Nebenbeschäftigung anderer Sitzungsteilnehmer, mag ich nicht.
Früher, in der Steinzeit habe ich immer die Sitzungsteilnehmer gezeichnet. Aber das erforderte höchste Konzentration hinsichtlich der Abschirmung neugieriger Blicke und brachte mich schon in peinliche Situationen, da ich mich häufig auf den vorliegenden Entwurfstexten austobte und diese später z.B. kopieren und an Sitzungsteilnehmer weiter reichen musste.

Im Büro ist das einfacher: wird die Arbeitsdichte zu groß, dann ist schon mal ein Spielchen, kurzer FB-Check oder „was gibt es Neues beim Lieblingsdiscounter“ angesagt und gerechtfertigt. Wird auch nicht sanktioniert.

Nun aber auch noch zu Hause?
Die Freiberufler wird es vielleicht freuen. Die verwechseln, so lange sie jung und fit sind, häufig sowieso Arbeiten mit Spielen.
Die weniger Angesagten haben eh‘ mehr Zeit für Spielereien, als ihnen Recht ist.
Die Spielsüchtigen bekommen einen klaren Vorteil. Nun müssen sie gar nicht mehr umschalten ( falls sie es denn tun). Ihre Chance, der Arbeit ein wenig länger nach zu kommen, bevor sie nur noch daddeln, erhöht sich.
Leider auch die Chance, spielsüchtig zu werden.

Ich hätte gut gefunden, wenn sich schlaue Menschen mal Gedanken machten, wie ich nebenbei die Wäsche erledigt bekomme, den Einkauf wuppe, leckeres und gesundes Essen hier auf den Tisch kommt und vieles mehr…..und alles, während ich dabei auf meinem Allerwertesten sitze und meinen kleinen Blog schreibe.

Das wär‘ s mal!
So lange das nicht mit drin ist, kann Windows mich mal.

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Mit, ohne oder ohne mit?

Es ist schön und beruhigend, wenn man einen Plan hat.
Für Urlaub zum Beispiel.

Die Fantasiereise beginnt.
Im Kopf die Tage in Abschnitte einteilen.

Paar Tage für Pflicht-Kram. An den Anfang oder an‘ s Ende?
Einige Tage weg fahren.
Einige, das zu Hause genießen.
Paar kleinere Vorhaben.

Ja, so kann‘ s gehen.

Muss nicht immer teuer und sonst wo sein.

Dann braucht man doch erst einmal Zeit, um überhaupt mit dem Plan anfangen zu können – ups…so viel Zeit auf einmal…

Aber dann…

….läuft alles aus dem Ruder.

Der geplante Ferienaufenthalt des Nachwuchses gestaltet sich kompliziert, weil sich in letzter Minute die Rahmenbedingungen massiv ändern.
Kann und will man damit leben? Was ist die Alternative?
Was ist wichtiger: der Plan oder die aktuellen Bedürfnisse?
Was, wenn es trotzdem gut wird?

Welche Folgen hat das Nein-Sagen?
Welche das Bejahen?

Impuls: egal. Ausklinken. Jetzt.
Oder Augen zu und durch. Dann aber richtig und mit „Schmackes“.

Wenn‘ s nur um mich ginge: ich kann mit ad-hoc -Entscheidungen mittlerweile gut umgehen, auch wenn es Fehlentscheidungen waren.

Es gibt ja aber auch Menschen, die müssen sowas sacken lassen….und sacken lassen….und sacken lassen…

Bis dahin gibt es vermutlich eine Entscheidung durch Zeitablauf.
Will und wie kann man damit leben?

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Und während ich hier so schön vor mich hin spiele, hat sich einiges gesetzt, geklärt und Handlungsspielräume haben sich auf gezeigt.
Wie heißt es so schön: Störungen haben Vorrang…

Unabhängig von der konkreten Situation hier, scheint die Sache mit den Entscheidungen in unseren “ Kreisen “ genereller Art zu sein…..nachzulesen hier bei ADHS-Spektrum mit weiteren Verweisen.

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Bingo- Kugeln , Schlaumeier, das graue Gefühl – aber passt schon, irgendwie

Berlin.
Rico. Der tiefbegabt ist.
Und Oscar, hochbegabt.
Beide Jungs haben so ihre Probleme.

Oscar hat einen Vater, der nie für ihn da ist.
Die Mutter ist auf und davon.

Ricos Mutter ist für ihn da, nur Nachts nicht.
Sein Vater ist ein Halodri in Italien.

Dann gibt es noch Frau Darling, die Nachbarin mit den leckeren Müffelchen, den Miss Marple Filmen , dem “ grauen Gefühl“ , welches sie ab und an überfällt und jede Menge andere normal skurile Menschen.

Drei Bücher von Andreas Steinhöfel, in denen viel Aufregendes passiert.
In denen die tolle Freundschaft der so verschiedenen Jungs beschrieben wird. Mit Akteuren, die mit all ihren Macken niemals ent-wertet werden. Auch die Erwachsenen nicht. Eine Geschichte, in der zwei Jungs versuchen, die Welt zu verstehen.

Rico, der ein Förderzentrum besucht, weil er manchmal Bingo-Kugeln im Kopf hat und dann gar nicht mehr gut denken kann. Der Tagebuch schreibt, und es uns damit möglich macht, diese Abenteuer mit zu erleben.
Oscar geht auf irgendeine Schule und trägt sicherheitshalber immer einen Helm, denn er weiß- selbstverständlich im Detail- wie viele Kinder bei Unfällen durch Kopfverletzungen um’s Leben kommem. Er hilft Rico beim Denken, dafür bekommt er gezeigt, wie man Dinge macht.
Und so meistern die beiden gemeinsam wirklich brenzlige Situationen.
Wenn Rico alles aufschreibt, kommt er gelegentlich an einen Punkt, an dem er sich ein Wort erklären muss:

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Kinderkrimis und dann auch wieder nicht. Weil es eigentlich um’s (über)Leben ganz allgemein geht.
Klar, dass da auch so Liebeskram nicht fehlt.

Schön zum Vorlesen und auch zum Zuhören als Hörbuch.
Der erste Band, indem es um einen Kinderentführer geht, hat hier für viel Herzklopfen gesorgt, da musste Muttern Beistand leisten.
Das zweite Buch schockt nicht ganz so und kann auch abwechselnd vorgelesen werden.

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Das Dritte habe ich erst später zum Alleine lesen in die Finger bekommen, nachdem es in 2 Tagen von meinem Ableger inhaliert worden war.

Wie es sich für Kinderbücher gehört, geht am Ende alles gut aus.
Wie im Leben eben.

Ein Bonbon für Nordlichter : das Hamburger Schauspielhaus zeigt “ Rico, Oscar und die Tieferschatten“ schon in der 3. Spielzeit .
Und dieses Mal haben wir Karten ergattert.

Heute gesehen und für gut befunden.

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Ausquartiert

Heute morgen wusste ich noch genau, wie mein Tag werden soll.

Ohne Hetze zur Arbeit, pünktlich Feierabend, einkaufen, kleiner Mittagsimbiss mit Teenie , einen ruhigen Nachmittag mit ihrem Vater , gemeinsam essen und dann “ tschüs“ – schöner langer „Schönes- Herbstwetter- Spaziergang“ mit Freundin oder alleine , je nach Laune, und dann vielleicht noch Kino oder so.

An Punkt 2 bin ich schon gescheitert.
Die Rechner waren heute unendlich langsam. Gestern hatten „die“ am Server rum gebastelt…toll.
Einige eilige Sachen auf dem Tisch, die noch raus mussten.
Stōrfälle kommen immer Freitags.
Nicht vergessen: Urlaubsantrag stellen.
Dazu eine Portion Unkonzentriertheit.

Mit Verspätung dann Punkt 3 in Angriff genommen.
Kurzfristige Umentscheidung vom “ kleinen Einkauf“ zur Wochenendplackerei – mit Rad aber ohne Rucksack und Taschen.

Imbiss klappte. War ja auch Abteilung : was vom Vortag übrig blieb.

Teenie weg, Vaddern da.

Wir sind eine Familie, bei der die Eltern nicht zusammen leben und kein ein Paar, aber Freunde sind.
Also mal ein bisschen in Ruhe geplauscht.

Vater und Tochter hatten auch schon Pläne.
Auf dem ausgeklappten Schlafsofa im Wohnzimmer essen und dabei Glotze schauen.
Ohne mütterliche Kommentare der Marke “ wie könnt ihr nur sowas lustig finden “ oder “ ihr könntet euch auch mal unterhalten“.
Vaddern kann bequem früh dabei einschlafen und ist zur Frühschicht morgen pünktlich.
Teenie nutzt die Gelegenheit.

Und nun sitze ich hier in der Küche und lausche der Geschirrspülmaschine.
Wind, Regen, Kälte.
Keine Sau geht heute noch raus.
Ich auch nicht.

Ist soooo schlecht aber auch nicht.
Da ich nicht “ dran “ bin, habe ich heute Abend hier nichts zu sagen und werde dafür von niemandem in Anspruch genommen.
Ein “ Hoch“ auf die elterliche Arbeitsteilung!

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“ Schummel dich durch“

Arrghhhhhh……!

Langsam reicht es mir.

Jetzt soll ich 2 Wochen auf etwas verzichten, nach dem ich süchtig bin oder das unnötigen Konsum darstellt. Sozusagen Anti- Sucht- und -Konsum – Ramadan, nur dass ich auch Nachts durchhalten muss. So sind wir Deutschen eben.

Ich könnte draußen wohnen.
Oder barfuss laufen, immer.
Zu Fuss zur Arbeit.
Couch- Verbot.
Keine Anti- Falten- Creme?

Hab kein Auto, trinke keinen Alk und rauche nicht.
Koche selbst, meistens gesund, soweit mein Geldbeutel das erlaubt.
Putze selbst, wenn überhaupt.
Gehe selbst einkaufen, schleppe die Selter selbst hoch und mach die Steuererklärung selbst.
Erziehe mein Kind allein….na ja, fast abgehakt.

Partys fallen in diesen beiden Wochen nicht massenhaft an.

Also, was nehme ich bloss?

Nächstes Problem: der heimische Teenie soll auch verzichten.
Nun ist der aber von der braven Sorte.

Spontan seine Idee: ich verzichte auf die Schule.
Wobei das wohl eher unter die Kategorie “ überflüssiger Konsum“ denn Sucht fällt.

FB – Verzicht? Völliger Schwachsinn, wenn man zu den Menschen gehört, die reale Kontakte in der Schule erst dadurch hin bekommen.
TV- Verzicht ? Übertrieben, wenn das Ding eh nicht oft flimmert.

Ein Schlachtplan muss her.

Wir verzichten auf etwas, das wir eh nicht tun, so mein Vorschlag.

Und schon bahnt sich das nächste Problem an: nicht jeder ist so unehrlich wie ich. Mein Kind schon gar nicht. Die hält Regeln ein.
Wenn ich mal kritisch zurück denke….ich hätte vermutlich früher auch eher ’ne Grundsatz- Debatte über diese aufgesetzte Verzichts-Aktion gestartet….

Jeden Tag müssen die Kids 2 Wochen lang klassenöffentlich dokumentieren, ob sie den Verzicht durchgehalten haben. Wie das aussieht, kann ich mir schon denken: da wird gelogen, dass sich die Balken biegen, nur die Kids, die mit AS gesegnet sind, nehmen das so ernst, dass man es kaum aushalten kann.
Hoffentlich bescheren sie nicht nur ihren Eltern 2 nervige Wochen, sondern auch den Anstiftern zu dieser Aktion.

Worauf verzichten die eigentlich?
Und nur im Rahmen ihrer Unterrichtsverpflichtung?

Ich werde hier noch diskutieren müssen und meinen Teenie erstmals zur dicken, fetten Lüge anstiften. Muss sie auch mal lernen.

Nur um mal eins klar zu machen: ich finde das Thema Drogen und Konsum wichtig. Und befürworte, dass das in der Schule aufgegriffen wird.

Aber kann man bitte uns Eltern aus dem Spiel lassen?
Wir erklären doch schon den Unterrichtsstoff, pflegen Mappen, suchen Praktikumsplätze und all das, wozu die Lehrer nicht mehr kommen.

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Da wird man ja wohl in Ruhe seinen Kaffee schlürfen und sich Nervennahrung in Form von Schokolade rein ziehen dürfen.

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