Manchmal stockt das Leben. Beruflich geht es nicht weiter. Alle Anträge sind gestellt und es heißt ( wieder einmal ) abwarten. Oder man weiß noch nicht so genau, wohin man sich eigentlich orientieren soll.
Wer trotzdem etwas sinnvolles tun möchte, kommt da schnell auf den Gedanken der ehrenamtlichen Tätigkeit. Junge Leute machen ein FSJ oder Bundesfreiwilligendienst
(Bufdi) .
Oder beteiligen sich an sozialen/politischen Projekten.
Was aber, wenn dieser Mensch eine Behinderung hat?
Liest man die Stellenbeschreibungen für das FSJ/Bufdi, wird einem schwindelig. Gerne mindesten 18 Jahre alt, Führerschein, überall einsetzbar und sowieso flexibel. Also: am besten angehende Studenten*innen oder Leute mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung.
Obwohl diese Dienste ja für Menschen ab 16 Jahren möglich sind.
Teilhabe = Null
In unserer Gesellschaft ist es kaum vorstellbar, dass ein Mensch mit Behinderung anderen Menschen helfen könnte. Schließlich braucht er ja (oftmals) selbst Hilfe/ Unterstützung.
Billige Arbeitskräfte möchte man in den Freiwilligendiensten und keine Menschen, die womöglich auch noch „Arbeit “ machen.
Nein, wer anderen helfen möchte, soll gefälligst fit wie ein Turnschuh sein.
Frage an die Suchmachine: “ Behinderung FSJ Bufdi „ – behinderte Menschen tauchen dort als Objekte der Hilfsmaßnahme auf, niemals als Subjekt. Noch nicht einmal ein kleiner Hinweis, dass auch Menschen mit Behinderung eine Chance für den Freiwilligendienst haben.
Dabei würde es vielen Menschen mit einer Entwicklungsverzögerung die so nötige Zeit zum Nachreifen verschaffen. Wie übrigens vielen anderen jungen Menschen auch.
Auch Gruppen, die sich dem sozialen, politischem und ökonomischen Engagement verschrieben haben, sind leider meist von den Regeln der NT´s / Gesunden geprägt. Interessent*innen mit Special Needs haben halt Pech.
Dabei gäbe es sicherlich viele win-win-Situationen, wenn Helfer*innen/ engagierte Menschen auch Einschränkungen haben dürften.
Ich freue mich über Feedback, wie immer ohne Registrierung möglich.
Ein Gedanke zu “Ehrenamt exklusiv”