Die Zeit nehm‘ ich mir, morgens.
Verbotener Weise durch die City-Parkanlage radeln.
Umgeben vom hiesigen Congresszentrum, den Gerichten, Verwaltungsgebäuden und nicht weit von der Uni.
Hier ist schon früh morgens was los.
Jogger_ innen machen sich fit für ihren Job, Rentner_innen erhalten sich trabend gesund.
Einige Wohnungslose sitzen lieber hier in der Sonne als am Strassenrand.
Von der nahegelegenen Bahnstation aus kann man zu Fuß das Büro erreichen und vorher noch etwas frische Luft schnuppern. Sich auf eine Bank setzten, den Café to go schlürfen und seinen Gedanken nachhängen.
So ein Park will gepflegt sein.
Im Frühling sollen alle welken Pflanzenteile weg geschnitten werden, um Platz für neues Grün zu machen.
Die Teiche müssen gereinigt, Wege erneuert und Winterschäden jeder Art ausgebessert werden.
Da braucht es Menschen, die sich all dem annehmen.
In den Landschafts- und Gartenbau werden dann alle gesteckt, die man sonst nicht gebrauchen kann
Unlängst gehört von jemandem, der beruflich junge Menschen auf ihrem Weg in den ersten Arbeitsmarkt unterstützt. Und keiner, der das nicht gut machen würde.
Woher bloß kommt diese Haltung?
Gibt es Menschen, die man nicht gebrauchen kann?
Was sind uns unsere Erholungsstätten wert? Was die Menschen, die diese Orte überhaupt erst dazu machen?
Täglich sind sie zurzeit mit Mini- Baggern, Mini – Treckern mit Anhängern, Spaten und mehr unterwegs. Sie sehen meist gut gelaunt und zufrieden aus. Ihre Arbeit ist eine körperliche, bei der man auch Seele braucht. Von letzterem bin ich überzeugt.
Ich weiß, dass das Geld, das diese Kolleg_innen verdienen, oft nicht zum Leben für eine Familie reicht.
Das ist skandalös.
Später werde ich mich im Büro mit dem Studium diverser Projekt-Lenkungsgruppen – Unterlagen beschäftigen.
Erstellt von Menschen, die vielleicht morgens durch genau diesen Park joggen.
Hochqualifiziert und gut bezahlt.
Und mich einmal mehr fragen, was unsere Welt eigentlich wirklich braucht.
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Reine körperliche Arbeit wird von den „hochstudierten“ OFT als minderwertig qualifiziert, und somit nicht als entlohnungswürdig, weil sie selber so sehr „über den Dingen“ stehen.
Ebenso geht es dem Bauern, der nur als störend empfunden wird. Oder dem Müllmann, Oder dem Brummifahrer.
Eine sehr fahrlässige und gefährliche Entwicklung.
Denn ohne Menschen, die körperlich in der Produktion oder in der Landwirdschaft oder oder oder ……. arbeiten, funktioniert die „schone“ Welt der Gutverdiener leider NICHT.
Aber der „Wasserkopf“ hält sich für wichtiger. Für unentbehrlich.
Schade