Eltern haben oft Angst, den Kontakt zu ihren pubertierenden Kids zu verlieren, sie nicht mehr zu erreichen, keinen Einfluss zu haben, wenn sie Mist bauen.
Das muss wohl so sein.
Gespräche werden seltener, man ist nicht mehr so richtungsweisend.
Häufig dienen wir als Testperson für die Schlüssigkeit der gerade neu gewonnenen Erkenntnisse und Überzeugungen, „Gott und Lotte“ betreffend.
Zurückweisungen sind an der Tagesordnung.
Elterliche Genervtheit ebenso.
Und dann gibt es diese Momente
Die das alles wieder wett machen.
Muttern klimpert alte Songs auf der Gitarre und grölt auch noch dazu.
youtube macht’s möglich : fast für jedes Lieblingslied gibt es ein ‚ how to play ‚ und man muss einfach nur nachmachen bzw. mitmachen, nicht mühsam die richtige Tonart oder Zupf-und Schlagtechnik herausfinden….und die Lyrics kann man eh‘ oder findet sie ebenfalls im Netz.
Teenie, ein Zimmer weiter trainiert Stimme und Körper vorm Spiegel zu den Klängen der Lieblingsband.
So geht das eine Weile….bis wir uns zu fortgeschrittener Stunde in der Küche treffen und gegenseitig die Ergebnisse unseres musikalischen Tuns präsentieren. Ohne Kritik, sich einfach nur anhören, dann einsteigen.
Teenie trällert Elten John und Muttern versucht sich in Within Temptation, einer Gothic Band.
Das ganze dann zweistimmig, Teenie liegt ’ne Runde tiefer als ich.
So geht es eine Weile.
Der neue Tag ist schon längst angebrochen, als wir bei Stand by me angelangt sind, ein Song, den wir beide sehr mögen.
Es fällt schwer, aufzuhören.
Teenie macht wohl noch ein wenig weiter – an diesem Abend, der schon ein Morgen ist. Seltsamerweise erübrigen sich Ermahnungen wie ‚ nimm bitte Rücksicht auf die Nachbarn ‚.
Es klappt von allein….
Muttern verdrückt sich und denkt: ohne Reden geht es auch und solange solche sessions möglich sind, ist alles im grünen Bereich.
Ich freue mich über Feedback um einen kommentar zu schreiben, muss man nicht registriert sein.
Da hast Du wohl Recht.
Und wenn ich zurückblicke (auf meine eigene Jugend), dann kann ich nur sagen:
„Ohne Abgrenzung kann man die Gemeinsamkeiten nur schwer erkennen“
So oft ich mit meinen Kindern auch aneinander rassel (schließlich sind sie 17, 15, 11 und 6) so sehr weiß ich und vor allem wissen sie, dass im Notfall jeder für den anderen einsteht und über ALLES gesprochen werden kann!!
Wenn dieses Wissen vorhanden ist, wenn ein Grundvertrauen da ist, dann entstehen solche Momente, wie Du beschreibst. Dann spricht man auch zu nachtschlafener Zeit über so manches. Oder telefoniert mit dem immer rebellischen Sohn stundenlang, damit er sein Praktikum durchsteht.
Ja, und solange dies so ist, ist alles im grünen Bereich!
Und das ist schön, oder?
LG