Puh, wenn das afrikanische Zeitgefühl auf ADS oder was auch immer Zeitgefühl stößt, kombiniert mit Muttertaubheit, dann sieht das so aus:
Ich jogge mit 2 Zieh-Reisetaschen zum S- Bahnhof, der geliebte Teenie dödelt mit Umhängetasche im “ ich geh in der Sonne spazieren“ -Tempo hinterher….schweiß gebadet S-Bahn und damit Zug am hbf erreicht….dann ist Vaddern dran, aber der hat den eher ruhigen Teil der Reise.
Nun könnte man ja sagen: lass Teenie auflaufen.
Würde ich auch gerne.
Was ich weniger gerne habe, ist den darauf folgenden Ärger.
Nicht mit Teenie, den hätte ich in diesem Fall sogar genossen.
Nein, Vaddern hatte extra einen Kumpel “ angeheuert“ , um gemeinsam Teenie in den gefährlichen Osten zu begleiten. Ist so, dass dunkelhäutige Menschen sich in bestimmte Regionen der Republik gegenseitig begleiten, wenn sie da schon hin fahren.
Ich selbst habe dort nicht mehr Fremdenfeindlichkeit mit Teenie erlebt als hier auch…einschränkend muss ich aber sagen, dass auch ich bestimmte Gebiete als Urlaubsziel von der Karte gestrichen habe. Das tut mir weh. Musste ich doch deshalb 2 lieben Freunden aus einer ostdeutschen Hansestadt aus diesem Grunde dieses Jahr sagen, dass wir keinen gemeinsamen Urlaub machen: Martin Luther kam bei deren Teenie in der Schule dran und es bot sich eine lutherische Sight-Seeing-Reise an, die dann ohne uns statt gefunden hat.
Zurück zu Vaddern: der wäre sauer gewesen, hätte Teenie nicht begleitet und aufgrund des Gepäcks, welches angesichts der Aussicht auf männliche Muskelkraft etwas großzügiger ausgefallen ist ( ja, der blöde Haarglätter konnte nun doch mit, ebenso wie andere lebenswichtige Party-Utensilien ) hätte ich dann mitfahren müssen.
Vom Gemecker Vadderns, Empfehlungen für Erziehungsmaßnahmen incl. der Erwähnung der von mir bereits versäumten Sanktionen die Folgetage ganz zu schweigen.
Am Bundesbahn-Zielort hätten dann weitere Menschen sauer auf mich sein können. Niemand fährt gerne 30 km ohne Grund durch die Pampa und wiederholt das Ganze dann auch noch für Madame, wenn sie denn endlich mal erscheint. Wieweit die Einsicht in meine erzieherische Konsequenz gereicht hätte, kann ich nicht abschätzen. Auf jeden Fall hätten wir keine Pluspunkte für zukünftigen Abhol-Service gesammelt.
Also mütterlichen Turbo höchste Stufe und los geht’s wie beschrieben.
Teenie ist nun selig unter seines Gleichen.
Ich habe pubertätsfreie Tage.
Die Ruhe ist ungewohnt.
Ich kann mich bewegen wie ich will, unkritisiert kauen, sitzen, atmen, husten, lachen, reden, musizieren, nix tun, singen, Musik hören, Buch umblättern….und ins Bad, wann ich will.
Das muss FREIHEIT sein!
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