Nun ich denke, dass kein wirklicher Freund einen Suizidversuch filmen würde.
Ein Freund würde helfen.
Dieser Film ist einfach nur widerlich.
Der Filmemacher hätte ohne den Tod von Matthijs wahrscheinlich nicht so viele Preise gewonnen.
Er hat Matthijs benützt. Es erschüttert mich zutiefst, dass so ein Film ausgestrahlt werden darf.
Matthijs war Autist, nicht blöd.
Er war mit dem Film einverstanden.
Er wollte SEINEN Weg gehen, in seiner Weise.
Das zu respektieren ist keine Freundschaft?
Ja, er hat auch Hilfe gebraucht und formuliert. Man hätte ihm niemals die Wohnung nehmen dürfen.
Inwieweit er in dieser, für ihn lebenswichtigen Frage vom Filmemacher unterstützt wurde, entzieht sich unserer Kenntnis.
Der Film ist an keiner Stelle abwertend Matthijs gegenüber, die Bilder sprechen für sich, wenn Matthijs nicht spricht.
Ja, ich finde die Art des Filmens sehr einfühlsam.
Was wollen wir? Aufklärung à la Hollywood ?
In denen Autisten als die liebenswerten, kauzigen Nerds dargestellt werden? Sicher, auch das ist gut, um zu sensibilisieren.
Aber nicht jeder findet seine Sternwarte wie Adam in dem gleichnamigen Film.
Es kann, darf und muss nicht immer Hollywood sein.
In diesem Film ging es um Selbstbestimmung.
Was hätte es Matthijs genützt, wenn sein Freund die Bude aufgeräumt, ihn von seinem Renovierungsplan abgebracht und ihn womöglich in einer Einrichtung untergebracht hätte?
Und ob der Autor Preise gewonnen hat, weil Matthijs sich das Leben nahm? Durfte er deshalb das Filmmaterial nicht verwenden?
Das sehe ich komplett anders.
Mich hat dieser Film sehr berührt.
Empörung ist angebracht bei diesem Film. Über eine Gesellschaft, die nur die “ eigenen“ Denk-und Gefühlsmuster zulässt und u.a. einen Richter dazu legitimiert, ein “ Rübe ab “ – Urteil zu sprechen.
Ja, Matthijs war Autist und er war nicht blöd. Trotzdem war er nicht in der Lage beispielsweise abzuschätzen, was wann und wie gefilmt wurde. Er hat seinem „Freund“ hierbei absolut vertraut. Immer wieder bat er, dass sein „Freund“ ihm doch sagen solle, wenn er filme.
„Er wollte SEINEN Weg gehen, in seiner Weise.“ Ich verstehe nicht ganz, was denn dieser Weg sein soll, der Selbstmord etwa? Nun so einen Weg wollte er nicht gehen, sondern er wollte leben. Er wollte Hilfe und die bekam er nicht.
„In diesem Film ging es um Selbstbestimmung.“ Nein. Das Einzige auf das er tatsächlich Einfluss hatte, war sein Leben zu beenden. Ein verzweifelter, schwer depressiver Mensch, der keinen Ausweg mehr sah.
Er bemühte sich ständig „normale“ Menschen zu verstehen. Er hörte sich alte Telefongespräche an, in der Hoffnung sie dann besser zu verstehen. Er war in seiner Wahrnehmung also schon ziemlich eingeschränkt. Durch seine schwere Depression und den traumatischen Wohnungsverlust wurde seine Wahrnehmung weiter erheblich reduziert. Wie „selbstbestimmt“ kann da jemand wirklich noch handeln?
Wir wissen nicht, ob es Matthijs was genützt hätte, wenn jemand seine Wohnung aufgeräumt hätte und ihn von seinem Renovierungsplan abgebracht hätte. Vielleicht hätte es genützt. Vielleicht würde er noch leben. Er bat jedenfalls um Hilfe und sagte auch, dass er mit der Wohnung überfordert ist.
Die starke Wirkung des Films ergibt sich aus der Verzweiflung, den Suizidversuchen und letztendlich dem Tod von Matthijs. Der Filmemacher hat von Matthijs Tod eindeutig profitiert.
Ja, Empörung ist tatsächlich angebracht bei diesem schrecklichen Film.
Ich bin schon neugierig wann es die nächste „einfühlsame“ Doku geben wird, bei der man dann möglicherweise sehen kann, wie jemand „selbstbestimmt“ von einer Brücke springt, sich vergiftet, erschießt oder gar einen nächsten kranken Angehörigen von seinem Leiden „erlöst“.
Selbstbestimmt leben.
So, wie NT* ‚ s sich das vorstellen?
Um jeden Preis?
Wer hat hier eigentlich den Tunnelblick, den Matthijs so gut beschreibt?
Er konnte seine Situation mehr als gut einschätzen.
Matthijs war zum Schluss in einer Einrichtung. Hat aus Sicht der NT’s Hilfe bekommen. Das Ende ist bekannt.
* NeuroTypisch
Ich möchte mich hier auch zu Wort melden.
Der Film hat mich erschüttert. Ich habe einen Tag gebraucht, um mich wieder zu fangen.
Nun, einen Tag später, sind ein paar Gedanken in mir zu Tage getreten und ein Vorhaben kristallisiert sie heraus:
Ich denke, dass es sehr sehr wichtig war, dass dieser Film gedreht wurde. Matthijs hat gesagt, dass man ihn umbringt, wenn man ihm seine Wohnung nimmt. Und damit hatte er recht! Er hat es die ganze Zeit gesagt, und niemand hat ihn ernst genommen.
Dieses „Nicht-ernst-nehmen“ hat er auch sehr sehr klar und deutlich beschrieben. Wenn ich es übertreibe, hört man mir nicht zu. Wenn ich es untertreibe hört man mir nicht zu. Man hört mir überhaupt nicht zu.
Autisten hören zu. Autisten hören sinnverstehend zu. Die Gesellschaft tut dies nicht, sondern sie vergleicht nur, ob man sich an die Regeln hält oder eben nicht, und dann fällt eine Entscheidung. Hier hat sich die Gesellschaft als „autistischer“ und „zwanghafter“ erwiesen als der Autist. Sicher, Matthijs ist in seinem Kontext gebunden. Er ist an seine Wohnung gebunden, wie ein Einsiedlerkrebs an sein Schneckenhaus oder an seine Muschel. – Er ist an seine Wohnung gebunden, wie die Seele des Richters an seinen Körper. – Mit der Entscheidung Matthijs aus seiner Wohnung zu entfernen, hat man Matthijs zerrissen. Das führte dann zu seinem Tod. Aber Matthijs konnte diese seine Gebundenheit an seine Bedingungen reflektieren und beschreiben und er konnte zwingend sich ergebende Konsequenzen vorhersagen! Das alles konnten die „Erwachsenen“, die „Gesunden“, die „Fachleute“ nicht.
Autismus wird heute noch nicht verstanden. Darum mußte Matthijs sterben.
Es ist nicht witzig, dass Autismus nicht verstanden wird. Und es ist nicht witzig, das Autisten nicht zugehört wird, wenn sie Autismus beschreiben. – Dummheit kann sehr gefährlich sein.
Lassen Sie uns diesen Film genau anschauen und etwas lernen, damit ähnliches nicht wieder passieren kann. Jedenfalls nicht, wenn jemand von uns in der Nähe ist!
Man hätte ihn in ein anderes Biotop umsiedeln müssen. … Man hätte ihm sinnverstehend und nicht nur nett-empathisch zuhören sollen. Nett-sein ist selten. Nett-sein reicht nicht aus.
Freundschaft?
Nun ich denke, dass kein wirklicher Freund einen Suizidversuch filmen würde.
Ein Freund würde helfen.
Dieser Film ist einfach nur widerlich.
Der Filmemacher hätte ohne den Tod von Matthijs wahrscheinlich nicht so viele Preise gewonnen.
Er hat Matthijs benützt. Es erschüttert mich zutiefst, dass so ein Film ausgestrahlt werden darf.
Matthijs ist von uns gegangen -זיכרונו לברכה
Was ist Hilfe?
Matthijs war Autist, nicht blöd.
Er war mit dem Film einverstanden.
Er wollte SEINEN Weg gehen, in seiner Weise.
Das zu respektieren ist keine Freundschaft?
Ja, er hat auch Hilfe gebraucht und formuliert. Man hätte ihm niemals die Wohnung nehmen dürfen.
Inwieweit er in dieser, für ihn lebenswichtigen Frage vom Filmemacher unterstützt wurde, entzieht sich unserer Kenntnis.
Der Film ist an keiner Stelle abwertend Matthijs gegenüber, die Bilder sprechen für sich, wenn Matthijs nicht spricht.
Ja, ich finde die Art des Filmens sehr einfühlsam.
Was wollen wir? Aufklärung à la Hollywood ?
In denen Autisten als die liebenswerten, kauzigen Nerds dargestellt werden? Sicher, auch das ist gut, um zu sensibilisieren.
Aber nicht jeder findet seine Sternwarte wie Adam in dem gleichnamigen Film.
Es kann, darf und muss nicht immer Hollywood sein.
In diesem Film ging es um Selbstbestimmung.
Was hätte es Matthijs genützt, wenn sein Freund die Bude aufgeräumt, ihn von seinem Renovierungsplan abgebracht und ihn womöglich in einer Einrichtung untergebracht hätte?
Und ob der Autor Preise gewonnen hat, weil Matthijs sich das Leben nahm? Durfte er deshalb das Filmmaterial nicht verwenden?
Das sehe ich komplett anders.
Mich hat dieser Film sehr berührt.
Empörung ist angebracht bei diesem Film. Über eine Gesellschaft, die nur die “ eigenen“ Denk-und Gefühlsmuster zulässt und u.a. einen Richter dazu legitimiert, ein “ Rübe ab “ – Urteil zu sprechen.
Ja, Matthijs war Autist und er war nicht blöd. Trotzdem war er nicht in der Lage beispielsweise abzuschätzen, was wann und wie gefilmt wurde. Er hat seinem „Freund“ hierbei absolut vertraut. Immer wieder bat er, dass sein „Freund“ ihm doch sagen solle, wenn er filme.
„Er wollte SEINEN Weg gehen, in seiner Weise.“ Ich verstehe nicht ganz, was denn dieser Weg sein soll, der Selbstmord etwa? Nun so einen Weg wollte er nicht gehen, sondern er wollte leben. Er wollte Hilfe und die bekam er nicht.
„In diesem Film ging es um Selbstbestimmung.“ Nein. Das Einzige auf das er tatsächlich Einfluss hatte, war sein Leben zu beenden. Ein verzweifelter, schwer depressiver Mensch, der keinen Ausweg mehr sah.
Er bemühte sich ständig „normale“ Menschen zu verstehen. Er hörte sich alte Telefongespräche an, in der Hoffnung sie dann besser zu verstehen. Er war in seiner Wahrnehmung also schon ziemlich eingeschränkt. Durch seine schwere Depression und den traumatischen Wohnungsverlust wurde seine Wahrnehmung weiter erheblich reduziert. Wie „selbstbestimmt“ kann da jemand wirklich noch handeln?
Wir wissen nicht, ob es Matthijs was genützt hätte, wenn jemand seine Wohnung aufgeräumt hätte und ihn von seinem Renovierungsplan abgebracht hätte. Vielleicht hätte es genützt. Vielleicht würde er noch leben. Er bat jedenfalls um Hilfe und sagte auch, dass er mit der Wohnung überfordert ist.
Die starke Wirkung des Films ergibt sich aus der Verzweiflung, den Suizidversuchen und letztendlich dem Tod von Matthijs. Der Filmemacher hat von Matthijs Tod eindeutig profitiert.
Ja, Empörung ist tatsächlich angebracht bei diesem schrecklichen Film.
Ich bin schon neugierig wann es die nächste „einfühlsame“ Doku geben wird, bei der man dann möglicherweise sehen kann, wie jemand „selbstbestimmt“ von einer Brücke springt, sich vergiftet, erschießt oder gar einen nächsten kranken Angehörigen von seinem Leiden „erlöst“.
Selbstbestimmt leben.
So, wie NT* ‚ s sich das vorstellen?
Um jeden Preis?
Wer hat hier eigentlich den Tunnelblick, den Matthijs so gut beschreibt?
Er konnte seine Situation mehr als gut einschätzen.
Matthijs war zum Schluss in einer Einrichtung. Hat aus Sicht der NT’s Hilfe bekommen. Das Ende ist bekannt.
* NeuroTypisch
Ich möchte mich hier auch zu Wort melden.
Der Film hat mich erschüttert. Ich habe einen Tag gebraucht, um mich wieder zu fangen.
Nun, einen Tag später, sind ein paar Gedanken in mir zu Tage getreten und ein Vorhaben kristallisiert sie heraus:
Ich denke, dass es sehr sehr wichtig war, dass dieser Film gedreht wurde. Matthijs hat gesagt, dass man ihn umbringt, wenn man ihm seine Wohnung nimmt. Und damit hatte er recht! Er hat es die ganze Zeit gesagt, und niemand hat ihn ernst genommen.
Dieses „Nicht-ernst-nehmen“ hat er auch sehr sehr klar und deutlich beschrieben. Wenn ich es übertreibe, hört man mir nicht zu. Wenn ich es untertreibe hört man mir nicht zu. Man hört mir überhaupt nicht zu.
Autisten hören zu. Autisten hören sinnverstehend zu. Die Gesellschaft tut dies nicht, sondern sie vergleicht nur, ob man sich an die Regeln hält oder eben nicht, und dann fällt eine Entscheidung. Hier hat sich die Gesellschaft als „autistischer“ und „zwanghafter“ erwiesen als der Autist. Sicher, Matthijs ist in seinem Kontext gebunden. Er ist an seine Wohnung gebunden, wie ein Einsiedlerkrebs an sein Schneckenhaus oder an seine Muschel. – Er ist an seine Wohnung gebunden, wie die Seele des Richters an seinen Körper. – Mit der Entscheidung Matthijs aus seiner Wohnung zu entfernen, hat man Matthijs zerrissen. Das führte dann zu seinem Tod. Aber Matthijs konnte diese seine Gebundenheit an seine Bedingungen reflektieren und beschreiben und er konnte zwingend sich ergebende Konsequenzen vorhersagen! Das alles konnten die „Erwachsenen“, die „Gesunden“, die „Fachleute“ nicht.
Autismus wird heute noch nicht verstanden. Darum mußte Matthijs sterben.
Es ist nicht witzig, dass Autismus nicht verstanden wird. Und es ist nicht witzig, das Autisten nicht zugehört wird, wenn sie Autismus beschreiben. – Dummheit kann sehr gefährlich sein.
Lassen Sie uns diesen Film genau anschauen und etwas lernen, damit ähnliches nicht wieder passieren kann. Jedenfalls nicht, wenn jemand von uns in der Nähe ist!
Man hätte ihn in ein anderes Biotop umsiedeln müssen. … Man hätte ihm sinnverstehend und nicht nur nett-empathisch zuhören sollen. Nett-sein ist selten. Nett-sein reicht nicht aus.