Undercover-Synnie?

Liest man sich durch die einschlägigen Foren zu Synästhesie, z.B. SYNiversum um nur eines zu nennen, bekommt man viele gute Infos und einen guten Überblick über die Welt der Synästhesie.

Immer wieder bekommt man aber auch den Rat, bloß nicht über die Synästhesie zu sprechen, nur ganz enge Freunde ein zu weihen, und vor allem keine Lehrer.

Hintergrund dieser Auffassung sind sicherlich Unverständnis und andere schlechte Erfahrungen.

Trotzdem konnten wir uns damit nicht anfreunden.
Auch meine Tochter wollte zunächst nicht, das irgend jemand davon weiß. Aber je mehr sie selbst darüber wußte, desto „komischer“ war es für sie, ein Geheimnis daraus zu machen.

Also wurden erst mal die Lehrer eingeweiht.
Und siehe da: es gab Verständnis statt Diskriminierung. Tante google sei Dank.

Bei passender Gelegenheit gab es dann einen Vortrag zum Thema in der Klasse.
Und siehe da: die Kids waren interessiert, haben Fragen gestellt , niemand hat gelacht.

Warum traut man seinen Mitmenschen – besonders jungen- eigentlich immer nur Ignoranz und Dummheit zu?

Und ne gute Note gab´s auch noch.

Synästhesie für Unwissende

Anm.: Vermutlich enthält der Vortrag wissenschaftlich nicht ganz exakte Aussagen….aber er wurde ja auch nicht an der Uni gehalten…

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3 Gedanken zu “Undercover-Synnie?

  1. Ich glaube, dass viele Synästhetiker Sorge haben, für verrückt erklärt zu werden. Ich teile diese Sorge nur bedingt, habe mir aber auch immer schon ein entsprechendes Umfeld gesucht, in dem Individualität ein Wert ist und die eigene Wahrnehmung respektiert wird.
    In meinem Blog versuche ich nun, Synästhesie mit Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit darzustellen, ohne jedoch gewisse Probleme zu verleugnen (Geographie…).
    Ich finde es schön, dass sich Schulen öffnen und Dein Kind sich traut, für sich einzustehen.

  2. Naja, ich seh das zwiegespalten. Einerseits hab ich natürlich meinen Freunden und der Familie davon erzählt (mit gemischten Reaktionen), andererseits seh ich aber keinen Grund, es meinem Chef oder meinen Kollegen unter die Nase zu reiben. Wozu? Ich bin ja immer noch die selbe Person, nur weil ich jetzt weiß, dass meine Wahrnehmung einen Namen hat, ändert sich ja nichts an mir persönlich oder daran, wie andere mich wahrnehmen. Wenn es mal zur Sprache kommen würde, würde ich es sicher nicht leugnen, aber man muss auch nicht damit „angeben“ (und das kann sicher durchaus mal so rüberkommen).
    Schwierig finde ich auch, mit welchen Wörtern Synästhesie beschrieben wird. Da wird es als „Fähigkeit“ oder „Begabung“ bezeichnet, dann wiederum als „Krankheit“ oder „Störung“. Wir nehmen die Welt eben ein bisschen anders wahr, das ist nicht schlecht, störend, krank oder vergleichbar mit Superkräften. Und wer weiß schon genau, ob die Nicht-Synästhetiker die Welt alle gleich wahrnehmen? (Stichwort Qualia-Problem)

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